Prisma

Kaffee schützt DNA

N-Methylpyridin als Wirkstoff

cae | Das in geröstetem Kaffee in einer Konzentration von etwa einem Prozent enthaltene Molekül N‑Methylpyridin vermindert in Leukozyten die Anzahl von DNA-Strangbrüchen. Dies ist ein weiterer Hinweis auf die gesundheits­fördernde Wirkung von Kaffee.
Foto: S. Hirzel Verlag Stuttgart

Wie Kaffee die Gesundheit fördert, ist ein spannendes, aktuelles Thema.

N-Methylpyridin (NMP) ist nicht in ­rohen Kaffeebohnen enthalten, sondern entsteht beim Rösten durch Decarboxylierung von Trigonellin. Bereits früher war bei In-vitro-Versuchen (Caco2- und HT29-Zellen) aufgefallen, dass NMP die Aktivität der Glutathiontransferasen (GST) steigert und die Biosynthese weiterer Fremdstoff-­metabolisierender Enzyme induziert.

Nun testeten Lebensmittelchemiker der TU Kaiserslautern einen dunkel ­gerösteten Kaffee hinsichtlich seiner Wirkungen auf die DNA. Dieser Kaffee war relativ reich an NMP und auch an den im Pflanzenreich weit verbreiteten, antioxidativ wirksamen Caffeoylchinasäuren (Chlorogensäure u. a.).

Zwei Gruppen gesunder Männer (n = 84) tranken vier Wochen lang täglich entweder 750 ml Kaffee oder die gleiche Menge Wasser. Vor und nach diesem Zeitraum wurde ihnen Blut entnommen und in den Leukozyten die Anzahl der DNA-Strangbrüche festgestellt. Dabei zeigte sich bei den Probanden der Wasser-Gruppe ein leichter Anstieg, bei den Probanden der Kaffee-Gruppe hingegen eine deutliche Abnahme. Insgesamt betrug die Differenz zwischen beiden Gruppen 27 Prozent.

Über den Wirkmechanismus der DNA-Protektion konnte diese Studie keine neuen Erkenntnisse bringen. Vermutlich verringerten die Kaffee-Inhaltsstoffe den oxidativen Stress im Zellkern. Zudem könnten sie die DNA-­Reparaturkapazität erhöht haben. |

Quelle: Bakuradze T, et al. Consumption of a dark roast coffee decreases the level of spontaneous DNA strand breaks: a randomized controlled trial. Eur J Nutr 2015;54(1):149-156

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