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AOK setzt Inko-Feldzug fort
Kritische Phase für Hilfsmittelversorgung in saarländischen Apotheken
Bislang wurden Apotheken im Saarland pro Stück entlohnt, die Preise lagen circa fünf Euro unter dem Festbetrag, erklärt Wohlfeil. Im März kündigte die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland den bestehenden Vertrag fristgerecht zum 30. Juni. Die von der Kasse vorgeschlagenen neuen Vertragskonditionen sind aus Sicht des Geschäftsführers allerdings gleich aus mehreren Gründen nicht akzeptabel: einerseits wegen der Höhe der Pauschale für die Versorgung von Versicherten im stationären Bereich und andererseits wegen der Vertragsmodalitäten selbst.
Die Kasse bietet den Apothekern nun eine Monatspauschale von 21 Euro netto an, für den ambulanten und den stationären Bereich. Darüber hinaus ist in den Vertragskonditionen keine Einzelfallgenehmigung mehr vorgesehen. Das wirke auf den ersten Blick vielleicht wie eine Entlastung, so Wohlfeil. Doch er warnt: Die Leistungserbringer hätten dadurch keine Sicherheiten mehr, bezahlt zu werden. Sofern nämlich ein Versicherter im gleichen Versorgungszeitraum von verschiedenen Leistungserbringern versorgt werde, die meist nichts voneinander wüssten, stünde nur dem vom Versicherten zuerst angegangenen Leistungserbringer eine Vergütung zu.
Alles in allem kann und wird der Saarländische Apothekerverein das neue Angebot der AOK so nicht akzeptieren. Im Mai soll es eine Gesprächsrunde mit der Kasse geben. Sollte der Vertrag nicht substanziell abgeändert werden, kündigt Wohlfeil an, stehe zu befürchten, dass es zu keiner Vereinbarung kommt. Damit ist das Saarland eines von mehreren Gebieten, in denen die AOK derzeit ihre Verträge mit den Apothekern aufkündigt, um für sich selbst bessere Konditionen durchzusetzen. Beim Landesapothekerverband Baden-Württemberg geht man davon aus, dass die Kasse die Vertragslandschaft im Inkontinenzbereich gänzlich umstrukturieren will. |
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