... auch DAZ noch

Zahl der Woche

ral | In Deutschland leben 2.814.109 Patienten mit schweren chronischen Schmerzen. Diese Zahl hat der Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e. V. (BVSD) vor Kurzem mitgeteilt. ­Ermittelt wurde sie bei Analysen ambulanter Diagnosedaten von ca. 71,6 Millionen GKV-Versicherten des Bundesversicherungsamtes (BVA) für das Jahr 2013.

Über zwei Millionen Schmerzpatienten

„Die schmerzmedizinische Unterversorgung in Deutschland ist erschreckend. Nur etwa jeder achte Patient kann von einem der 1102 ambulant ­tätigen Schmerzärzte, die auf die Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen spezialisiert sind, versorgt werden“, erklärte Prof. Dr. Dr. Joachim Nadstawek, BVSD-Vorsitzender, anlässlich der Veröffentlichung der Zahl und betonte weiter: „Hier geht es nicht um Zahnschmerzen, sondern um Patienten mit chronischen Schmerzen, die eine intensive und spezialisierte Schmerzbehandlung ­benötigen, aber aufgrund des Ärztemangels nicht adäquat versorgt ­werden können.“

Der BVSD fordert das Bundesministerium für Gesundheit auf, seiner Aufsichtspflicht gerecht zu werden, um die schmerzmedizinische Versorgung in Deutschland zu verbessern. Denn bei der Gemeinsamen Selbstverwaltung der Krankenkassen und Ärzteschaft stelle der BVSD mangelnde Handlungsbereitschaft fest, obwohl das Problem der Unterversorgung seit Langem bekannt sei, so Nadstawek. „Die Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten wurde vom Erweiterten Bewertungsausschuss zuletzt im Jahr 2009 als besonders förderungswürdige Leistung eingestuft, doch bislang ohne jegliche Effekte.“ 

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