DAZ aktuell

DAK holt sich 1,3 Millionen Euro zurück

Bilanz 2014 um gefälschte Rezepte, erfundene Behandlungen und manipulierte Rechnungen

BERLIN (lk) | Nach der Techniker Krankenkasse (TK) hat jetzt auch die drittgrößte Krankenkasse DAK ihre Betrugsbilanz 2014 vorgelegt. Das zehnköpfige DAK-Ermittlungsteam untersucht aktuell knapp 1700 Hinweise. 2014 holten die Spezialisten Gelder in Höhe von 1,3 Millionen Euro zurück.

Nach Auswertung der DAK-Gesundheit gibt es Auffälligkeiten in allen Leistungsbereichen des Gesundheitswesens. Bei den rund 1000 abgeschlossenen Fällen im vergangenen Jahr bilden die Heilmittel wie zum Beispiel Physiotherapie, Krankengymnastik oder Massagen mit 41 Prozent den Schwerpunkt der Ermittlungen. Es folgen die Bereiche Pflege mit 17 Prozent sowie Ärzte mit zwölf Prozent. „Abrechnungsbetrug ist kein Massenphänomen im Gesundheitswesen“, sagt Volker zur Heide, Leiter der DAK-Ermittlungsgruppe. „Doch auch einzelne Fälle werfen manchmal ein schlechtes Licht auf ganze Bereiche der Leistungserbringer. Soweit es möglich ist, gehen wir konsequent gegen die Betrüger vor und holen uns das Geld zurück, weil wir dies unseren Versicherten schuldig sind.“ Nach Einschätzung der Kasse wird die Verfolgung immer schwieriger. Deshalb begrüßt die Kasse aktuelle Gesetzespläne, nach denen ein neuer Straftatbestand für Bestechlichkeit und Bestechung im Gesundheitswesen eingeführt werden soll.

Die Geldrückflüsse von 1,3 Millionen Euro im vergangenen Jahr setzen sich durch erfolgreiche Rückforderungen in den folgenden Bereichen zusammen: Heilmittel (392.000 Euro), Arznei- und Verbandmittel (247.000 Euro), Pflege (211.000 Euro), Ärzte (120.000 Euro), Hilfsmittel (96.000 Euro), Zahnärzte (65.000 Euro) und Krankentransporte (35.000 Euro). Diese Ergebnisse der DAK-Gesundheit beruhen auf Fällen, bei denen es sich um vorsätzlichen Abrechnungsbetrug mit kriminellem Hintergrund handelt oder bei denen aufgrund von vertragswidrigem Verhalten Rückforderungen generiert und Vertragsstrafen verhängt wurden. Geldrück­flüsse aus der routinemäßigen Abrechnungsprüfung sind nicht enthalten. |

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