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Brainstorming für die Evidenz
Diskussion um standeseigene OTC-Datensammlung
Die Diskussion zum Antrag zu einer standeseigenen, evidenzbasierten OTC-Datensammlung war hitzig. Günther Hanke, Präsident der LAK Baden-Württemberg, kritisierte seinerzeit, er sei gegen „Listenmedizin, bei der mir klugmeinende Menschen etwas vorgeben“. Detlef Weidemann – inzwischen HAV-Vorsitzender – fragte, wo das hinführe, wenn Apotheker aufgrund der Datenlage schwach wirksame Arzneimittel nicht mehr abgäben.
Dr. Kerstin Kemmritz, die zu den Antragstellern gehört, betonte, die Datensammlung solle nicht die individuelle Beratung einschränken, sondern eine „vernünftige, praktische, hilfreiche und leicht verfügbare Beratungshilfe“ sein. „Wir kicken keine Präparate vom Markt“, verteidigte die Berliner Delegierte die Idee. Unterstützung bekam sie unter anderem von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. Am Ende wurde es mehrheitlich beschlossen.
Ein guter Anfang
Noch heute bestünden Unsicherheiten, berichtet Kemmritz heute. Der Beschluss habe noch nicht „den richtigen Drive” genommen, erfreue sich aber weiterhin regen Interesses. Immerhin sei er noch nicht begraben, zeigt sich die Berlinerin optimistisch. Es habe bereits ein erstes sehr konstruktives Brainstorming unter Beteiligung der Autorengruppe, die die „Selbstbehandlung“ überarbeitet, gegeben.
„Wir bleiben am Ball“, kündigt Kemmritz an – dabei müsse aber behutsam vorgegangen und noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Es sei nicht Sinn und Zweck des Antrags, eine Positiv- oder Negativliste zu erstellen oder den Apothekern die Bewertung von Präparaten abzunehmen, betont sie erneut. Vielmehr sollten Daten zur Evidenzlage gesammelt, aufbereitet und für alle Apotheker verfügbar gemacht werden. „Da ist noch jede Menge Nachholbedarf.“ |
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