- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 12/2015
- Zahl der Woche
... auch DAZ noch
Zahl der Woche
Für die Studie wurde untersucht, ob und wie Erwerbstätige ohne medizinische Notwendigkeit zu verschreibungspflichtigen Medikamenten greifen. Hierfür hat die DAK-Gesundheit Arzneimitteldaten von 2,6 Millionen erwerbstätigen Versicherten analysiert und zusätzlich mehr als 5000 Berufstätige im Alter von 20 bis 50 Jahren befragt. Demnach haben 6,7 Prozent der Berufstätigen, also knapp drei Millionen Menschen, das sogenannte Hirndoping wenigstens schon einmal praktiziert. Wahrscheinlich liegt die tatsächliche Zahl sogar noch deutlich höher, denn der Gesundheitsreport geht von einer Dunkelziffer von bis zu zwölf Prozent aus. Hochgerechnet auf die Bevölkerung haben damit fünf Millionen Erwerbstätige schon einmal leistungssteigernde oder stimmungsaufhellende Medikamente zum Hirndoping missbraucht. Regelmäßig dopen sich laut der Studie knapp eine Millionen Berufstätige (1,9 Prozent).
Entgegen der landläufigen Meinung sind es dabei nicht primär Top-Manager oder Kreative, die sich mit Medikamenten zu Höchstleistungen pushen wollen. Die Ergebnisse des DAK-Gesundheitsreports zeigen sogar den umgekehrten Zusammengang: Je unsicherer der Arbeitsplatz und je einfacher die Arbeit selbst, desto höher ist das Risiko für Hirndoping.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.