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Ran an die „dicken Bretter“
Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg ist optimistisch
Kurz ging Dobbert auf die aktuelle Entlassung der „Pille danach“ aus der Verschreibungspflicht ein. Viele Kollegen seien verunsichert, so Dobbert, doch man solle sich an den OTC-Switch von Wirkstoffen wie Pantoprazol oder Omeprazol erinnern. Damals gab es keine solche Hilferufe, und man habe die Beratung souverän gemeistert. Die Beratung im HV ist der Auftrag an den Berufsstand – „und“, so Dobbert, „wir können beraten!“ Das ganz Thema sollte nicht so hoch gehängt werden, die „Pille danach“ sei auch nichts anderes als ein Präparat in der Selbstmedikation.
Gegen den Fachkräftemangel
Dobbert berichtete über die Bemühungen, einen Studiengang Pharmazie in Brandenburg zu etablieren und die PTA-Ausbildung in Eisenhüttenstadt zu erhalten. Die Notwendigkeit dafür ist dringend, der Mangel an Nachwuchs und an qualifiziertem Personal werde bedrohlich: In zehn Jahren werden 30% der Apotheker das Rentenalter erreichen, ebenso wie die meisten Pharmazieingenieure. Dobbert sieht die Gefahr, dass die wohnortnahe Arzneimittelversorgung in Brandenburg nicht mehr gewährleistet werden kann. Das Problem wurde bereits an das Wirtschafts- und Finanzministerium in Brandenburg herangetragen, und vor der Wahl in Brandenburg wurde auch viel versprochen von Seiten der Politik. Doch bis heute habe er nichts mehr gehört. Positiver seien im Februar Gespräche im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur mit der Ministerin Prof. Dr. Sabine Kunst verlaufen. Man habe kein Nein erhalten, so Dobbert, und nun werde man die Fakten erarbeiten, die gefordert sind. Aber man müsse sich schon die Frage stellen, warum die 300 brandenburgischen Studenten, die in Jena oder Greifswald studieren, nach dem Studium nicht wieder ins Land zurückkehren.
Im Juni wird es Gespräche mit dem Präsidenten der Universität Brandenburg geben, in denen Kooperationsmöglichkeiten zwischen den derzeit bestehenden Instituten der Universität Potsdam besprochen werden sollen. Auch die Kostenfrage müsse noch geklärt werden. Nach ersten Berechnungen werden für ein pharmazeutisches Institut von der Größe wie das in Leipzig mit fünf bis acht Professorenstellen circa fünf Millionen Euro pro Jahr benötigt.
Dobbert bleibt optimistisch und zuversichtlich, aus den bisherigen Gesprächen ist er mit viel Zufriedenheit gegangen. „Dicke Bretter sind ausgelegt – und wir haben den Bohrer herausgeholt und beginnen jetzt, diese dicken Bretter zu bohren.“ |
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