Wirtschaft

„Antibiotika zentrales Thema“

Merkel besucht Sanofi und will Forschung stärken

BERLIN (dpa-AFX/az) | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Europas Pharmaindustrie im Wettbewerb mit der US-­Konkurrenz Mut zugesprochen. „Wir sollten in Europa dafür kämpfen, ein starker pharmazeutischer Standort zu sein“, sagte Merkel am 28. Mai bei ­einem Besuch beim französischen Pharmakonzern Sanofi in Frankfurt. Besonders der Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen sei ein wichtiges Forschungsgebiet. Beim G7-Gipfel Anfang Juni im bayerischen Schloss Elmau werde das Thema eine wichtige Rolle spielen, „weil es eine weltweite Bedrohung ist“.

Merkel traf sich vergangenen Donnerstag zu einem wissenschaftlichen Austausch über Antibiotikaforschung mit dem CEO von Sanofi, Dr. Olivier Brandicourt, sowie Wissenschaftlern von Sanofi und der Fraunhofer-Gesellschaft. Sanofi und die Fraunhofer-Gesellschaft forschen seit Anfang des Jahres 2014 in einem Exzellenzzentrum für Naturstoffforschung am Standort Frankfurt gemeinsam an neuen Antibiotika vor allem gegen gram-negative Keime. An dem Gespräch nahm auch der hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, teil.

Sanofi investiert weiter

In Anschluss an den wissenschaftlichen Austausch weihten Merkel und Brandicourt eine neue Hochtechnologielinie für die sterile Abfüllung von Biologika ein. Aus der neuen Linie werden künftig Diabetiker in aller Welt mit einem neuen Insulin von Sanofi versorgt.

Sanofi hat eigenen Angaben zu­folge in den letzten zehn Jahren mehr als eine Milliarde Euro in Hochtechnologie am Standort in Frankfurt-Höchst investiert. Ende 2014 hatte das Unternehmen weitere Investitionen in Höhe von 200 Millionen Euro angekündigt und im Zuge dessen 500 neue Arbeitsplätze allein in den letzten sechs Monaten geschaffen.

Anlässlich des Besuchs der Bundeskanzlerin kündigte das Unternehmen an, die Investitionen im Jahr 2015 für den weiteren Ausbau der Hochtechnologie in der Produktion noch einmal um 100 Millionen Euro aufzustocken. |

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