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„Da kann man auch Lotto spielen“
Hecken kritisiert AMNOG-Preisverhandlungen
Für den GKV-Spitzenverband mache es keinen Unterschied, ob ein bewertetes neues Arzneimittel keinen oder einen beträchtlichen Zusatznutzen habe, bemängelte Hecken laut der Zeitung. „Wir haben Abschläge, die liegen zwischen 17 und 35 Prozent gegenüber dem Einstandspreis der Unternehmen“, sagte er unter Bezugnahme auf eine Untersuchung des G-BA zur Höhe der in den Preisverhandlungen erzielten Abschläge. Umgeworfen habe ihn die Tatsache, dass die Produkte ohne Zusatznutzen genauso behandelt würden wie die mit beträchtlichem Zusatznutzen. Darin liege überhaupt keine Systematik.
Die Unzufriedenheit mit dem jetzigen System wächst laut dem G-BA-Chef. Er spricht sich dafür aus, darüber nachzudenken, ob die zentralen Preisverhandlungen das richtige Vorgehen sind. Er plädiert etwa dafür, einzelnen Kassenarten und Großkassen Verhandlungsmandate zu übertragen. „Ich glaube, die Versorgungsrealität der AOK oder einer Ersatzkasse in Baden-Württemberg oder Hamburg erfordert ganz andere Entscheidungen, als sie möglicherweise in Verhandlungen vom GKV-Spitzenverband vollzogen werden“, erklärte er dem Bericht zufolge.
Die Große Koalition sieht das Zusammenspiel von Nutzenbewertung und anschließenden Preisverhandlungen grundsätzlich als „lernendes System“, das man bei Bedarf anpassen kann: In Zukunft, so heißt es im Koalitionsvertrag, soll „regelhaft mindestens ein Vertreter einer Mitgliedskasse des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung an den Preisverhandlungen teilnehmen“ – um den Versorgungsaspekt zu stärken. Dazu äußerte sich Hecken laut dem Bericht der Ärzte Zeitung eher spöttisch: Nachdem die Frage viele Male hin- und hergewendet worden sei, solle nun ein Oberamtsrat dabeisitzen, der sich freundlich anhören könne, was da passiere.
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