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Aus den Ländern
Gemeinsam die Zukunft gestalten
Mehr Verantwortung übernehmen und Tätigkeit dokumentieren
Dem Streik der Lokführer zum Trotz reisten 64 Teilnehmer an den Bodensee, um sich an der Diskussion über „Herausforderungen, Barrieren und Perspektiven des Medikationsmanagements als neue Dienstleistung“ zu beteiligen.
In der Begrüßung verwies Karin Graf, Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, auf das Grundsatzpapier der ABDA, nach dem ein Medikationsmanagement auf einer Medikationsanalyse aufbaut, an die sich eine kontinuierliche, multidisziplinäre Betreuung des Patienten anschließt.
Der Vorsitzende der DGKPha, Prof. Dr. Thilo Bertsche, Universität Leipzig, bekräftigte die Bedeutung der Vernetzung, sowohl interprofessionell mit Ärzten und Pflegekräften als auch der Apotheker untereinander.
Auf der diesjährigen Tagung wurden erstmals Poster mit Forschungsergebnissen zu Pharmazeutischer Betreuung und AMTS ausgestellt, darunter das „Konstanzer Modell“ als ein gemeinsames Projekt des Klinikums Konstanz in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig, das den Apotheker an der Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung thematisiert. Hintergrund ist, dass Aufnahme und Entlassung des Patienten zu den Hochrisikoprozessen im Krankenhaus zählen und die pharmazeutische Betreuung durch fehlende oder langsame Kommunikation zwischen den Professionen und mit dem Patienten sowie durch mangelhafte Dokumentation erschwert wird. Ziel sollte es sein, vollständige, elektronische Medikationslisten zu erstellen, die den Informationsaustausch vereinfachen, so die Studienautoren.
Diese Meinung vertrat auch Dr. Roberto Frontini, Direktor der Krankenhausapotheke des Universitätsklinikums Leipzig und Präsident der European Association of Hospital Pharmacists (EAHP). Er plädierte in diesem Zusammenhang für eine elektronische Patientenakte, denn „alles, was nicht dokumentiert wurde, ist nicht da“. Frontini ermutigte die Apotheker, durch schriftliches Fixieren ihrer Tätigkeit Verantwortung zu übernehmen und damit ihre Rolle im Medikationsprozess zu stärken.
Wegweisend für die interprofessionelle Zusammenarbeit stellte Frontini die Ergebnisse des Gipfeltreffens der EAHP im Mai 2014 vor: Unter dem Titel „Patients and professionals making future together“ erarbeiteten Apotheker und Vertreter anderer Gesundheitsberufe gemeinsam mit Patienten Standards für die Arbeit des Krankenhausapothekers im multidisziplinären Team. Aus einer Umfrage ging hervor, dass 100 Prozent der stationären Patienten eine Beratung durch den Apotheker wünschen. Nach der Entlassung des Patienten aus dem Krankenhaus sollte sichergestellt sein, dass auch die intraprofessionelle Kommunikation mit der betreuenden öffentlichen Apotheke stimmt.
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