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Deutscher Apothekertag 2014
Zwei Klassen Apotheken
Ein Kommentar von Peter Ditzel
Herzstück des Perspektivpapiers ist das Bekenntnis zum Heilberuf Apotheker mit den Zukunftsaufgaben der Medikationsanalyse und des Medikationsmanagements. Professor Glaeske nannte die Verabschiedung des Perspektivpapiers eine der wichtigsten Entscheidungen des Apothekertags, eine wichtige Weichenstellung. Er hat keine Sorge, dass Ärzte die neue Richtung der Apotheker akzeptieren werden, im Gegenteil, Ärzte bräuchten immer mehr Hilfestellung in Arzneimittelfragen. Das sieht er richtig. Ob dies aber auch die Ärzte so sehen?
Glaeske ist allerdings der Überzeugung, dass das Papier eine Differenzierung nach Kompetenz innerhalb der Apothekerschaft bringen wird. Oder anders formuliert: Nicht jede Apotheke wird das Medikationsmanagement leisten können. Und vielleicht auch nicht leisten wollen. Denn ein echtes Medikationsmanagement ist weit mehr als nur eine Liste erstellen und ausdrucken, wenn der Patient mehr als fünf Arzneimittel bekommt.
Dabei wird es nicht auf die Größe einer Apotheke ankommen, auf die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auf das dort vorhandene Know-how. Wer Medikationsmanagement anbieten will, wird sich spezialisieren müssen, intensiv fort- und weiterbilden müssen. Es sind Fachkenntnisse notwendig, die man sich aneignen muss. Und die Apotheke muss die Patienten haben, die von einem Medikationsmanagement profitieren, und nicht zuletzt muss die Apotheke auch die Ärzte haben, die im Netzwerk mit ihr zusammenarbeiten. Das alles werden nicht alle Apotheken leisten können.
In manchen Apothekerkreisen kursiert die Meinung, alle Apotheken sollten alle Dienstleistungen anbieten können. Doch das ist schon heute nicht der Fall und wird es in Zukunft noch weniger sein. Warum sollten sich Apotheken nicht durch Leistung unterscheiden? Apotheken, die ein Medikationsmanagement anbieten wollen, werden ihre fachliche Qualifikation nachweisen müssen – und sie werden, so das Ziel, diese Zusatzleistung honoriert bekommen. Nicht jede Apotheke ist heute eine HIV-Schwerpunkt-Apotheke, nicht jede Apotheke versorgt ein Altenheim und nicht jede Apotheke stellt Zytostatika her – die Differenzierung ist schon da.
Außerdem: Es gibt auch Stufen unter dem Medikationsmanagement, falls eine Apotheke kleiner einsteigen möchte. Sie kann beispielsweise eine einfache oder eine erweiterte Medikationsanalyse erstellen, Leistungen, die nicht so aufwendig sind wie ein umfassendes Medikationsmanagement, aber durchaus Spezialwissen erfordern und auch eine Honorierung nach sich ziehen müssen.
Mein Fazit: Die Apothekenlandschaft wird mit dem Perspektivpapier vielfältiger. Zwei Klassen von Apotheken? Nein, es wird weit mehr und unterschiedliche Spezialisierungen von Apotheken geben, die Dienstleistungen anbieten. Der Wettbewerb durch fachliche Leistung kommt.
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