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Prisma
Langsam wachsende Bakterien
Herausforderung für Antibiotikumtherapie
Aus In-vitro-Versuchen ist bekannt, dass Bakterien, die derselben Art und demselben Stamm angehören, sich dennoch unterschiedlich schnell vermehren können. Dieses Phänomen haben Basler Infektionsbiologen mithilfe fluoreszierender Proteine nun auch in vivo beobachtet: an Mäusen, die sie mit Salmonellen infiziert hatten.
Wenn die Forscher den infizierten Mäusen ein Antibiotikum gaben, töteten sie auf einen Schlag etwa 90% der Salmonellen ab. Dagegen überlebten einige Salmonellen, die sich nur langsam vermehrten, mehrere Antibiotikumgaben hintereinander. Trotz ihrer geringen Zahl und ihrer geringen Vermehrungsrate stellen sie ein gewisses Risiko dar, dass die Infektion nach Absetzen der Therapie rezidiviert. Zudem kann es vorkommen, dass sie gegen das Antibiotikum, dem sie ausgesetzt waren, resistent geworden sind.
Was für die getesteten Salmonellen gilt, ist im Prinzip auf andere pathogene Bakterien übertragbar. Wenn mehr über die spezielle Lebensweise langsam wachsender Bakterien bekannt wäre, könnten Strategien für effektivere Antibiotikumtherapien entwickelt werden.
Übrigens gibt es auch „schlafende“ Bakterien im Organismus. Sie überstehen zwar eine Antibiotikumgabe, richten aber normalerweise auch keinen Schaden an, und stellen deshalb in der Regel kein gesundheitliches Problem dar.
Quelle: Claudi B, et al. Phenotypic Variation of Salmonella in Host Tissues Delays Eradication by Antimicrobial Chemotherapy. Cell 2014;158: 722-733
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