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700.000 Euro für Klinikapotheke | Manipulation bei Aut-idem-Kreuz? | Neue Doppelspitze für Kammer Niedersachsen
700.000 Euro für Klinikapotheke
Mecklenburg-Vorpommern fördert den Neubau der Klinikapotheke im Klinikum Güstrow mit 700.000 Euro (Gesamtkosten 800.000 Euro). Grund für den Neubau sind die mit der neuen Apothekenbetriebsordnung gestiegenen Anforderungen. So werden unter anderem Reinraumbedingungen geschaffen und höchste hygienische Standards eingehalten. Diagnosen und Therapien, aber auch die Herstellung von Medikamenten müssten auf modernstem Niveau stattfinden können, erklärte Sozialministerin Birgit Hesse (SPD).
Manipulation bei Aut-idem-Kreuz?
In Bremen wundern sich die Krankenkassen über die teilweise hohen Aut-idem-Raten von Arztpraxen. Bei rund einem Fünftel der Verordnungen wurde die Substitution ausgeschlossen, berichtete die „Ärzte Zeitung“ – einige Praxen haben nahezu 100 Prozent-Quoten. Es steht der Verdacht im Raum, dass manipulierte Software – die das Aut-idem-Kreuz automatisch auf Rezepte druckt – der Grund sein könnte. Ein Beratungsapotheker der pharmazeutischen Beratungs- und Prüfstelle erklärt, 37 Betriebsstätten in Bremen hätten im vergangenen Jahr bei 75 bis 100 Prozent aller Rezeptzeilen ein Aut-idem-Kreuz gesetzt. 33 Praxen taten dies laut der KV Bremen bei mindestens jeder zweiten Zeile – und 88 schlossen in 25 bis 49,9 Prozent aller Fälle die Substitution aus. Bei den stark betroffenen Praxen geht man daher von einem Automatismus aus: „Wir vermuten, dass verschiedentlich Praxissoftware eingesetzt wird, die automatisch ankreuzt“, erklärt ein KV-Sprecher. Allerdings: § 12 SGB V verpflichtet Ärzte zu einer ausreichenden, zweckmäßigen und wirtschaftlichen Verordnung. Die KBV betont, automatisiertes Kreuzen widerspreche den Vorgaben – und sei illegal. Die KV Bremen hat ihren Mitgliedern der Zeitung zufolge bereits nahegelegt, ihre Praxissoftware zu überprüfen und gegebenenfalls etwaige Funktionen auszuschließen. Die Bremer Kassen wiederum wollen dem Verdacht der Manipulation nachgehen. Alle Praxen, die über 50 Prozent aller Rezeptzeilen mit einem Kreuz versehen haben, sollen nun angeschrieben werden.
Neue Doppelspitze für Kammer Niedersachsen
Der Vorstand der Apothekerkammer Niedersachsen (AKNS) verstärkt seine Geschäftsführung: Ab dem 1. November 2014 wird die juristische Geschäftsführerin, Dr. Marion Eickhoff, von Dr. Frank Dombeck als pharmazeutischem Geschäftsführer in gleichberechtigter Doppelspitze unterstützt. Dombeck ist Mitglied der Fachkommission „Klinische Pharmazie“ bei der Bundesapothekerkammer und Weiterbildungsermächtigter „Klinische Pharmazie“. Der bisherige Geschäftsführer, Dr. Martin Thomsen, übernimmt die Geschäftsführung der Apothekerversorgung Niedersachsen. „Wir freuen uns, mit Dr. Frank Dombeck einen erfahrenen und qualifizierten Apotheker gewinnen zu können“, erklärte AKNS-Präsidentin Magdalene Linz. Zusammen mit Eickhoff sei die Kammer mit dieser Doppelspitze „optimal aufgestellt“. Gleichzeitig dankte sie Thomsen für seine Arbeit: „Er hat die Geschicke der Geschäftsstelle in den vergangenen neun Jahren mit großem Erfolg geleitet und zuletzt in Zeiten von Gesundheitsreformen und politischen Sparmaßnahmen die Strategie des Vorstands maßgeblich gestützt.“
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