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Neue AOK-Rabattverträge ab Oktober

Zuschläge für 27 Unternehmen erteilt

BERLIN (ks) | Die AOK-Gemeinschaft hat die Zuschläge für die 13. Tranche ihrer bundesweiten Arzneimittelrabattverträge erteilt. Nach Angaben der federführenden AOK Baden-Württemberg wurden mit 27 Pharmaunternehmen 504 Verträge für 56 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen geschlossen. Für drei Substanzen haben die AOKs Rabattverträge mit jeweils drei Herstellern abgeschlossen, die übrigen wurden exklusiv vergeben.

Die neue Vertragstranche startet am 1. Oktober 2014 und hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Sie ersetzt die Verträge der auslaufenden Tranchen acht und neun. Ausgeschrieben hatte die AOK wieder in acht Gebietslosen. Rabattpartner wurden unter anderem gesucht für die umsatzstarken Präparate Metformin zur Diabetesbehandlung, den Blutdrucksenker Metoprolol und das Neuroleptikum Olanzapin. Für Metformin, Metoprolol sowie das Blutdruckmittel Candesartan gibt es in allen acht regionalen Gebietslosen auch Verträge mit jeweils drei Pharmaunternehmen. Für Metformin sind dies 1 A Pharma, axcount und die Bietergemeinschaft Winthrop/Sanofi. Derzeit ist Winthrop noch allein für Metformin verantwortlich. Die Metoprolol-Versorgung für die AOK-Versicherten werden Aliud, Hexal und Stadapharm übernehmen – bislang ist Hexal alleiniger AOK-Partner. Die Zuschläge für Candesartan gingen an Basics, Heumann und TAD Pharma. Bis 30. September sind noch TAD und Mylan Dura Vertragspartner – jeweils in vier Gebietslosen. Für drei Fachlose (Folinsäure, Prednicarbat zur Anwendung auf der Haut und Tranylcypromin) blieb das Vergabeverfahren erfolglos. Hier ging in keinem der Gebietslose ein zuschlagfähiges Angebot ein.

Der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg und Rabatt-Chefverhandler Dr. Christopher Hermann sieht in den Zuschlägen „einmal mehr das gesamte Spektrum der pharmazeutischen Industrie in Deutschland“ abgebildet. Mit dem erst 2009 gegründeten Unternehmen Velvian Germany GmbH gebe es aber auch einen Newcomer der Branche unter den Vertragspartnern. Es erhielt den Zuschlag für Progesteron.

Angesichts der derzeitigen Diskussionen um Lieferengpässe betonte Hermann weiterhin, dass die Hersteller ausdrücklich verpflichtet seien, Arzneimittel jederzeit in der erforderlichen Menge zu liefern. „Wir prüfen vor der Auftragsvergabe sorgfältig die Lieferfähigkeit der potenziellen Vertragspartner“, versicherte der AOK-Chef. Bei Vertragsverstößen drohten neben der Kündigung Schadenersatzforderungen und empfindlich hohe Vertragsstrafen, die einen gewinnbringenden Verkauf in andere Länder faktisch ausschließen.

Aktuell hat die AOK-Gemeinschaft nach Angaben der AOK Baden-Württemberg 248 Generika-Wirkstoffe/-kombinationen mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen (Apothekenverkaufspreis) von insgesamt rund fünf Milliarden Euro unter Vertrag. Ab Oktober sind es dann 260 Wirkstoffe/-kombinationen. Durch diese bundesweiten Rabattverträge habe die AOK-Gemeinschaft seit 2007 mehr als 3,6 Milliarden Euro bei den Ausgaben für Arzneimittel einsparen können. Das jährliche AOK-Umsatzvolumen mit den Arzneimitteln der 13. Tranche beziffert die AOK auf zuletzt rund 1,1 Milliarden Euro. 

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