Prisma

Melatonin reguliert Knochenstoffwechsel

Wirkung über innere Uhr

cae | Das von der Zirbeldrüse sezernierte Hormon Melatonin regelt nicht nur den Schlaf-Wach-Rhythmus, es beeinflusst auch die Regeneration von Knochen.

Der Einfluss von Melatonin auf den Knochenstoffwechsel ist zwar bekannt, wurde aber noch nicht in einer klinischen Studie mit älteren Personen, die an Osteoporose leiden, untersucht. Immerhin hat eine spanisch-kanadische Forschungsgruppe nun grundlegende Erkenntnisse durch Fütterungsversuche an Ratten gewonnen. Sie verabreichte 20 männlichen Wistar-Ratten im Alter von 22 Monaten – das entspricht etwa 60-jährigen Menschen – zehn Wochen lang Melatonin, während eine gleich große Kontrollgruppe die gleiche Nahrung ohne Melatoninzusatz erhielt. Anschließend wurden die Ratten getötet und die biomechanischen Eigenschaften der Oberschenkelknochen in beiden Gruppen mithilfe der Computertomografie, der Histomorphometrie und des 3-Punkt-Biegetests verglichen.

Es zeigte sich, dass die Knochen aus der Verumgruppe ein größeres Knochenvolumen, eine höhere Knochendichte und eine höhere Bruchfestigkeit aufwiesen als die Knochen der Kontrollgruppe. Die Unterschiede waren bei allen Kriterien signifikant.

Die Studienautoren vermuten, dass Melatonin sich positiv auf den Knochenstoffwechsel auswirkt, indem es die Schlafqualität verbessert. Eine schlechte Schlafqualität, wie sie im Alter häufiger auftritt, sei mit einer höheren Aktivität der Osteoklasten verbunden, die während des Schlafs das Knochengewebe abbauen. Der verstärkte Abbau werde nicht durch eine höhere Aktivität der Osteoblasten, die tagsüber das Knochengewebe aufbauen, kompensiert. 

Quelle: Tresguerres IF, et al. Melatonin dietary supplement as an anti-aging therapy for age-related bone loss. Rejuvenat Res, Epub 11.03.2014.

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