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Fritz Becker in Berlin aktiv
Beiratssitzung des LAV Baden-Württemberg
LAV-Präsident Fritz Becker berichtete von einem Treffen mit dem neuen Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Die Atmosphäre war zugewandt und freundlich.“ Da für Gröhe die Themen Pflege und Krankenhäuser vorrangig seien, führt Becker derzeit viele Hintergrund- und Einzelgespräche, in denen eine regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls eine daraus folgende Anpassung des Apotheken-Fixums sein größtes Anliegen ist. Für Becker ist hierbei wichtig, dass die vom Wirtschaftsministerium zugrunde gelegte Anpassungsregel überarbeitet wird und Mehreinnahmen – wie aus dem gesunkenen Apothekenabschlag – nicht komplett gegengerechnet werden. Becker wörtlich: „Das wäre fatal, denn damit wären alle finanziellen Ausgleiche aus 2013 wieder einkassiert.“
Der Nacht- und Notdienstfonds ist laut Becker unterfinanziert, denn die Einnahmen liegen unter den zugesagten 120 Millionen Euro. Becker: „Hier muss die Politik einen bis zwei Cent pro Packung drauflegen.“ Zur angemessenen Honorierung der Rezeptur kann Becker sich vorstellen, „dass wie bei jeder anderen Rezeptbelieferung das Fixum von 8,51 Euro für Beratung und Dokumentation zusätzlich bezahlt werden muss“.
Weiterhin verlangt Becker von der GKV einen finanziellen Ausgleich für das Inkasso des Herstellerrabatts: „Wir müssen den Kassen immer wieder vor Augen führen, wie viel Geld die Arbeit der Apotheken in die GKV spült. Die Umsetzung der Rabattverträge bringt jährlich 2,8 Milliarden Euro, weil wir uns in unseren Apotheken dafür krumm legen.“
Für das Problem der Nullretaxationen fordert Becker eine politische Lösung, denn seit dem BSG-Urteil sei klar, dass es keine Lösung auf der Ebene der Selbstverwaltung geben wird. Becker setzt hierbei auf ein Omnibusgesetz zum Gesundheitswesen im Herbst, das auch einige Pharmathemen berücksichtigen soll. Vermutlich werden die neuen Regelungen dann zum 1. Januar 2015 in Kraft treten.
Retax-Schock
Vizepräsident Wolf Kümmel berichtete über einen drastischen Retaxationsfall über 12.000 Euro, der derzeit den LAV Baden-Württemberg beschäftigt. Positiv wertete Kümmel hingegen den neuen Vertrag mit der Techniker Krankenkasse zur zusätzlich honorierten Beratung von Diabetikern: „Mit diesem Abschluss ist uns der Einstieg in ein ganz wichtiges Segment der honorierten Leistung gelungen. Und apothekerlicher Sachverstand wird hier so hoch geschätzt, dass keine weiteren Qualifikationen nötig sind.“
Die nächste Mitgliederversammlung des LAV Baden-Württemberg findet Mitte Juli statt.
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