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Apotheke und Markt
Die Füße im Fokus
Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie
Auf der Tour können Diabetiker sowie Interessierte auf einem Barfuß-Parcours das eigene Gespür in den Füßen auf die Probe stellen. Gibt es Anzeichen von Empfindungsstörungen, können Betroffene einen Fuß-Check vor Ort durchführen lassen. Dabei untersuchen Podologen die Füße und überprüfen die Fußpulse sowie die Temperatur-, Druck- und Vibrationswahrnehmung. Die Ergebnisse geben Aufschluss, ob ein Verdacht auf eine Neuropathie besteht. Insgesamt wurden bislang über 700 Fuß-Checks durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass bei etwa jedem zweiten Untersuchten ein solcher Verdacht vorlag. Die Auswertung des optimierten Fragebogens ergab außerdem, dass mehr als zwei Drittel der Betroffenen nicht wussten, dass sie möglicherweise an einer Nervenstörung leiden. Nach Diabeteserkrankung aufgeschlüsselt waren 37 Prozent der Typ-1-Diabetiker, 49 Prozent der Typ-2-Diabetiker und 43 Prozent der Nicht-Diabetiker betroffen. Ein signifikanter Unterschied zwischen Männern und Frauen konnte nicht festgestellt werden – es waren etwa gleich viele Männer wie Frauen betroffen. Die Häufigkeit in verschiedenen Altersgruppen variierte: Bei 36 Prozent der 40- bis 59-Jährigen bestand ein Verdacht auf Neuropathie, bei den 60- bis 79-Jährigen waren es 47 Prozent und bei den über 80-Jährigen knapp 60 Prozent.
Die diabetische Neuropathie gehört zu den häufigsten Folgeerkrankungen von Diabetes – etwa jeder dritte Diabetiker ist betroffen. Eine Komplikation ist das diabetische Fußsyndrom, es führt jährlich zu 50.000 Amputationen. Erste Warnsignale sollten daher ernst genommen werden. Neben einer guten Blutzuckereinstellung und einer gesunden Lebensführung ist auch die tägliche Fußinspektion wichtig. Mindestens einmal pro Jahr sollten sich Diabetiker auf Anzeichen einer diabetischen Neuropathie beim Arzt untersuchen lassen.
Fritz-Wörwag-Forschungspreis verliehen
Im Rahmen des DDG-Kongresses wurde auch der mit 10.000 Euro dotierte Fritz-Wörwag-Forschungspreis verliehen. Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr der Diabetologe Dr. Alin Stirban für seine aktuellen Studien, in denen er neue und klinisch relevante Erkenntnisse über die gefäßschützenden Eigenschaften der Vitamin B1-Vorstufe Benfotiamin bei Diabetikern gewinnen konnte. Benfotiamin wird bisher vor allem in der Therapie der diabetischen Neuropathie angewendet. Stirbans Untersuchungen zeigen, dass das Provitamin auch im Hinblick auf das erhöhte kardiovaskuläre Risiko von Diabetikern ein protektives Potenzial besitzt und dass diese Wirkung in frühen Phasen der Gefäßschädigung am erfolgversprechendsten ist.
Quelle: Presseveranstaltung „Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße? Neues von der Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie“ am 28.05.2014 in Berlin, veranstaltet von Wörwag Pharma und der Deutschen Diabetes Stiftung
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