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ABDA will Personal aufstocken

Arzneimittelkommission überlastet – „Springerstelle“ für Sekretariat

BERLIN (lk) | Mit 4,5 zusätzlichen Mitarbeitern will die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) ihre Schlagkraft in der berufspolitischen Interessenvertretung erhöhen. Im Rahmen der Haushaltsaufstellung für das Jahr 2015 ist daher eine Erhöhung der Personalausgaben um 3,3 Prozent auf 5,16 Mio. Euro geplant. Enthalten in der Steigerung sind zudem „punktuelle, leistungsbezogene Gehaltsanpassungen“ über alle Geschäftsbereiche.

Die Geschäftsstelle der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK), die derzeit sieben Mitarbeiter beschäftigt, soll um zwei PTA-Stellen erweitert werden. Die beiden neuen Stellen seien erforderlich wegen eines deutlich erhöhten Arbeitsaufkommens in der Erfassung, Dokumentation und Bearbeitung von Verdachtsmeldungen von Qualitätsmängeln und unerwünschten Arzneimittelwirkungen sowie einer steigenden Anzahl von Risikomeldungen der Behörden und Hersteller. Im Jahr 2013 seien insgesamt 8192 Meldungen und 3323 Reklamationsmuster zu bearbeiten gewesen. Mit den vorhandenen Mitarbeitern hätten nicht alle Vorgänge zeitnah bewältigt werden können. Zudem seien mehr als 2500 Anfragen zum Thema Pharmakovigilanz eingegangen. Trotz „Optimierung aller Prozessschritte“ konnte „das Arbeitsvolumen nicht bewältigt werden“, schreibt die ABDA in der Haushaltsvorlage. Für die „Routine-Sachbearbeitung“ sei bei der AMK eine zusätzliche Vollzeitstelle erforderlich. Und „um perspektivisch die Rolle der AMK in der berufs- und gesundheitspolitischen Diskussion zu verstärken“ sei eine weitere PTA-Stelle zu schaffen. Damit könne die AMK die Bedeutung des Apothekers „als unabhängiger und freier Beruf“ in Politik und Öffentlichkeit noch besser abbilden.

Im Verbandssekretariat der ABDA-Hauptgeschäftsführung habe sich wegen zwei langfristiger Erkrankungen, des gestiegenen Umfangs der Vertretungsfälle und der Aufgaben eine „Überlastung“ eingestellt. Durch die Schaffung einer neuen „Springerstelle“ könne zudem auf die Beschäftigung von Zeitarbeitspersonal verzichtet werden.

Im Geschäftsbereich Arzneimittel möchte die ABDA zwei befristete Stellen verlängern. Das sei „zwingend erforderlich“, um unter anderem die Umsetzung des Armin-Projekts zu begleiten. „Sofern dieser Antrag abgelehnt wird, bedeutet dies, dass im Bereich Medikationsmanagement die Weiterführung gedrosselt oder sogar in Teilen eingestellt werden müsste“, schreibt die ABDA. Dabei sei das Medikationsmanagement als „Kern des Berufsbildes“ aktueller und wichtiger denn je. Politik, Krankenkassen und Berufsöffentlichkeit verfolgten dieses Geschehen mit höchster Aufmerksamkeit. Dazu schreibt die ABDA: „Umso wichtiger ist es, dass erlebbare Ergebnisse erreicht werden, um diese Leistung als Kernleistung der Apotheken verankern zu können.“

Außerdem soll eine Referentenstelle im Geschäftsbereich Wirtschaft und Soziales, die Ende 2013 fortgefallen war, wieder neu besetzt werden. Aufgabe der neuen Stelle ist die Beobachtung der internationalen Apotheken- und Pharmamärkte. Eine weitere Stelle im Bereich Wirtschaft und Soziales, zuständig für EDV und IT, soll über Mitte 2015 hinaus verlängert werden. Neu geschaffen und halbtags besetzt werden soll eine Stelle in der Abteilung Wirtschaft und Soziales ab 2015, das „Teamsekretariat WiSo II“.

ABDA-Geschäftsführer Resch geht

Foto: DAZ/Sket
Karl-Heinz Resch verlässt die ABDA zum Jahresende.

Nach Jürgen Siegemund verlässt ein weiterer Geschäftsführer die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA): Karl-Heinz Resch wird zum Jahresende die Geschäftsführung für den Bereich Wirtschaft, Soziales und Verträge abgeben. Resch übernahm am 1. September 2007 die Leitung des Geschäftsbereichs Wirtschaft und Soziales bei der ABDA. Der 1955 geborene Politologe trat damals die Nachfolge von Dr. Frank Diener an, der heute Generalbevollmächtigter der Treuhand Hannover GmbH ist. Vor seiner ABDA-Tätigkeit war Resch seit 1991 Leiter der Landesvertretung Berlin des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen und des Arbeiter-Ersatzkassen-Verbandes. Zuvor war er im Bundesgesundheitsministerium und Bundesarbeitsministerium tätig.

Die Gründe für sein Ausscheiden sind persönlicher Natur: Reschs Frau lebt und arbeitet in der Schweiz. Die niedergelassene Ärztin betreibt eine Privatpraxis. Gemeinsam mit ihr will Resch ein MVZ aufbauen. Er selbst wird Vorsitzender der AG. Wer Reschs Aufgaben in der ABDA-Geschäftsführung künftig übernehmen wird, steht bislang noch nicht fest. Die Suche nach einem Nachfolger laufe bereits, heißt es bei der ABDA.

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