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Bewährte Strategien

Kurz- und mittelfristiger Kauf oder Verkauf der Apotheke

Mit sehr guter Resonanz haben seit dem 1. April vier Seminare zum kurz- und mittelfristigen Kauf und Verkauf von Apotheken in Fürth, Chemnitz, Asperg und Mainz in den Niederlassungen der Firma Sanacorp stattgefunden. Es war eine Kooperation des dpv, der Fa. s.s.p. Apotheken- und Ärztemakler, Fürth, und der Apothekenberatung Marco Benz, Göppingen. Unser Mitglied und stellvertretende Vorsitzende Karin Wahl moderierte die Veranstaltung und hielt als Unternehmensberaterin im Gesundheitswesen ebenfalls einen Vortrag zu den „soft facts“, die man beim Kauf oder Verkauf einer Apotheke zu beachten hat.

Wir konnten bei den Veranstaltungen sowohl junge wie auch ältere Kollegen und Kolleginnen begrüßen. Es war eine sehr gute Mischung, die in den Pausen auch gut für die Kontaktpflege und den Austausch genutzt wurde.

Die Seminarbewertungen waren überdurchschnittlich gut und zeigten den hohen Nutzen der Veranstaltung für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Die Teilnehmer wie die Referenten wurden durch die Repräsentanten der Firma Sanacorp sehr freundlich aufgenommen und betreut. In einer angenehmen und entspannten Konferenzatmosphäre bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer drei Vorträge geboten, die sowohl die harten als auch weichen Faktoren eines Apothekenkaufes wie Verkaufes darstellten bis hin zur Finanzierung und Vermögensplanung fürs Alter, alles sehr gut und verständlich präsentiert.

Es wurde aufgezeigt, dass die Preisfindung für ein Objekt heutzutage nicht mehr nur mit einer Faustformel bestimmt wird, sondern dass sehr viele Einflussfaktoren in die Bewertung und schließlich auch in einen am Markt realisierbaren Verkaufspreis einer Apotheke einfließen. Allein aufgrund der Altersstruktur der Apothekeninhaber und -inhaberinnen werden in den nächsten Jahren ca. 500 Apotheken jährlich zum Verkauf anstehen. Somit ist dieses Thema für viele Kolleginnen und Kollegen relevant.

Es wurde weiterhin dargestellt, dass sich der Markt von einem Verkäufermarkt zu einem Käufermarkt verschoben hat. Das heißt, um sein Lebenswerk doch noch angemessen verkaufen zu können, muss sehr vieles rechtzeitig in die Wege geleitet werden. Ad-hoc-Entscheidungen, seine Apotheke zu verkaufen, drücken fast regelmäßig auf den Verkaufspreis und können auch das Scheitern beinhalten.

Banken verlangen für die Finanzierung von Unternehmen immer mehr Daten sowohl vergangenheits- wie zukunftsbezogen. Käufer wollen ein Objekt erwerben, das Zukunft hat. Somit ist es in vielen Fällen sinnvoll oder notwendig, eine Apotheke für die Abgabe fit zu machen.

Im Seminar erfuhren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen anhand von vielen Praxisbeispielen, was dafür von Verkäuferseite aus getan werden kann.

Auf der anderen Seite lernten auch Käufer, auf was sie beim Kauf einer Apotheke, die immer noch eine einschneidende Maßnahme für die zukünftige Lebensgestaltung darstellt, zu achten haben, damit die Investition zu einer Erfolgsgeschichte werden kann.

Die Referenten Bernd Schubert, Marco Benz und Karin Wahl boten Einblick in ihre tägliche Arbeit als Makler oder Unternehmensberater und gaben bei einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis eine Fülle an Informationen, Tipps und Materialien an die Teilnehmer weiter.

Mal wieder mehr zeigte sich in der Diskussion, dass die pharmazeutisch gut ausgebildeten Apotheker und Apothekerinnen in puncto Betriebswirtschaft und Apothekenführung noch großen Nachholbedarf haben. Besonders die jungen Kollegen und Kolleginnen, die mit der Apothekenübernahme sofort zum eingetragenen Kaufmann bzw. zur eingetragenen Kauffrau (e.K.) werden, haben große Defizite, sich als Unternehmer und oberste Führungskraft zu verstehen. Da wäre es im immer enger werdenden wirtschaftlichen Umfeld wünschenswert, diesem Personenkreis im Vorfeld bezahlbares Training anzubieten. 

dpv – Deutscher Pharmazeutinnen Verband

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