DAZ aktuell

„Das ist inakzeptabel“

Hohe Schadenssumme bei KKH durch Abrechnungsbetrug

BERLIN (lue) | Im vergangenen Jahr entstand der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) der bislang höchste Schaden durch Betrugsfälle. Insgesamt forderte sie 2,1 Millionen Euro von Ärzten, Apothekern, Therapeuten und anderen Leistungserbringern aus dem Gesundheitswesen.

Auf den Bereich der Apotheken entfielen rund 1,6 Millionen Euro des Gesamtbetrages. „Es ist ebenso bedauernswert wie inakzeptabel, dass einige schwarze Schafe im Gesundheitswesen sich illegal und auf Kosten der Allgemeinheit bereichern wollen“, sagte Ingo Kailuweit, Vorstandschef der KKH. Ein Apotheker habe – vorwiegend bei teuren Arzneimitteln – „regelhaft die Abgabemenge auf Verordnungen handschriftlich erhöht“, erklärte ein Sprecher der KKH gegenüber der DAZ. Auf diese Weise sei ein erheblicher Schaden verursacht worden. Der Schaden dieses Betrugs könne zwar noch nicht beziffert werden, dürfte aber beträchtlich sein. 600.000 Euro gingen dagegen unverschuldet auf den Bereich der Apotheken zurück: Ärzte in einem Medizinischen Versorgungszentrum hätten jahrelang stark überhöhte Röntgenkontrastmittel abgerechnet, erklärte der KKH-Sprecher. Hier ginge es zwar um ein Fehlverhalten des Arztes – da Röntgenkontrastmittel jedoch in den Leistungsbereich der Apotheke fielen, werde dieser finanzielle Schaden dem Bereich der Apotheken zugeordnet.

Insgesamt deckte die Krankenkasse im vergangenen Jahr 566 Betrugsfälle auf. In 21 Fällen erstattete die KKH Strafanzeige – Apotheken seien hiervon nicht betroffen, teilte der KKH-Sprecher mit. 

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