... auch DAZ noch

1803 Kilogramm Methylphenidat

ks/ral | Erstmals seit 20 Jahren stagniert in Deutschland der Verbrauch an Methylphenidat. Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) statistisch ermittelt hat, wurden 2013 bundesweit 1803 kg des Wirkstoffes von Apotheken erworben (in Fertigarzneimitteln). 2012 waren es noch 1839 kg.

Arzneimittel mit Methylphenidat sind zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) zugelassen. Im Rahmen der Überwachung des Betäubungsmittelverkehrs registriert das BfArM, wie viele dieser Arzneimittel und damit auch, wie viel Methylphenidat von Apotheken erworben werden. Die angegebenen Kilozahlen beziehen sich dabei auf die in den bezogenen Fertigarzneimitteln enthaltenen Wirkstoffmengen. Davon ausgehend, dass diese Arzneimittel auch an Patienten abgegeben werden, bezeichnet das BfArM diese Menge als Verbrauchsmenge.

Die nun veröffentlichte Statistik ist insofern bemerkenswert, als der Verbrauch in den vergangenen Jahren beständig gestiegen ist. In den zehn Jahren zuvor hatte er sich verdreifacht. Am größten war der Anstieg gegenüber dem Vorjahr im Jahr 2000 – seinerzeit lag das Plus bei 91 Prozent. Bis 2008 stieg der Verbrauch dann jährlich um durchschnittlich 17 Prozent, seit 2009 nur noch um etwa 3 Prozent.

BfArM-Präsident Prof. Dr. Walter Schwerdtfeger: „Von einer echten Abwärtstendenz können wir derzeit sicherlich noch nicht sprechen. Gleichwohl werten wir diesen ersten leichten Rückgang nach dem massiven Anstieg der vergangenen 20 Jahre als ein positives Signal, das möglicherweise auf einen kritischeren Umgang mit Methylphenidat hindeutet.“  

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