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Aus den Ländern
Finanzielle Honorierung im Fokus
Parlamentarischer Abend: Baden-Württemberger Apotheker im Dialog mit Politikern
Frühlingserwachen
LAV-Präsident Fritz Becker stellte aktuelle Zahlen aus dem Apothekenmarkt 2013 vor, die im Vergleich zu den „kalten AMNOG-Winterjahren 2011/12“ besser ausgefallen seien. Diesem „kleinen Frühlingserwachen“ für Apotheker müsse nun aber „ein kräftiger Sommer folgen“, forderte er. Becker zeigte auf, dass es bei der Honorierung nach wie vor Handlungsbedarf gebe, denn sie sei für viele Leistungen – insbesondere in den Bereichen Rezeptur und Betäubungsmittel – seit Langem nicht mehr angepasst worden. Zudem müsse die Apothekenhonorierung künftig regelmäßig – etwa alle zwei Jahre – überprüft werden. Des Weiteren schlug Becker vor, die Inkassoleistungen, die Apotheker für die gesetzlichen Krankenkassen vornehmen, analog zur Kirchensteuer zu honorieren. Schließlich koste es Zeit, den Patienten über die Zuzahlungen oder Mehrkosten aufzuklären. „Um unseren Gemeinwohlpflichten langfristig gerecht zu werden, brauchen wir eine Modifizierung beziehungsweise Änderung der Arzneimittelpreisverordnung“, bilanzierte Becker. „Vorschläge haben wir gemacht.“Zudem sprach Becker die Importregelungen an und schlug vor, die bestehende gesetzliche Klausel zu streichen. Zum einen, weil es viele Lieferschwierigkeiten gebe, zum anderen, weil bereits Rabattverträge über die Originalpräparate existieren. Auch die Nullretaxationen und die Übergangsregelungen im Zusammenhang mit der Packungsgrößenverordnung seien problematisch und müssten besprochen werden. Weiterhin forderte Becker eine bessere Vernetzung zwischen dem ambulanten und stationären Bereich. Hier brauche man für Wochenenden ein einheitliches Entlassrezept mit Wirkstoffverordnung und N1-Größen.
Abschließend beleuchtete Becker die Problematik der Lieferschwierigkeiten bei Arzneimitteln und signalisierte der Politik Gesprächsbereitschaft, denn „wir bringen gerne unsere Erfahrungen ein“. Wenn die Anregungen und Vorschläge in kommenden Gesetzen berücksichtigt werden, hätten die Apotheker „einen schönen Sommer“, schloss Becker.
Medikationsmanagement in Apotheken
LAK-Präsident Dr. Günther Hanke ging auf die Bedeutung des Medikationsmanagements ein und erläuterte die Begrifflichkeiten und die einzelnen Stufen. Zudem stellte er das baden-württembergische ATHINA-Projekt (Arzneimitteltherapiesicherheit in Apotheken) vor und verdeutlichte an einem realen Patientenfall, wie die Überprüfung der Medikation ablaufen könne. Nicht nur die Patienten hätten Vorteile durch ein Medikationsmanagement, indem sie eine höhere Lebensqualität erreichen und Kosten einsparen, auch die Krankenkassen würden profitieren, erklärte Hanke. Wenn es den Patienten besser gehe, trage dies auch zur Berufszufriedenheit der Apotheker bei – finanziell profitierten die Apotheker allerdings nur, wenn „die Politik und die Krankenkassen die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen“, so Hanke.
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