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Prisma
Kränkliche Vegetarier
Rein pflanzliche Kost erhöht die Krankheitsrisiken
Die von Sozialmedizinern um Wolfgang Freidl in Graz durchgeführte Studie beruht auf der Österreichischen Gesundheitsbefragung 2006/2007 (Austrian Health Interview Service, AT-HIS), einer Stichprobenerhebung mit Interviews von 15.474 Personen ab 15 Jahren. Von diesen Interviewten wurden viermal 330 Personen ausgewählt, die sich in etwa gleich ernährten, nämlich
- vegetarisch oder
- sowohl mit Fleisch als auch mit viel Obst und Gemüse oder
- mit wenig Fleisch oder
- mit viel Fleisch.
Die Gruppen konnten nicht größer gewählt werden, weil an der Gesundheitsbefragung nur 343 Vegetarier (2,2%) teilgenommen hatten. Von ihnen waren 76,4% Frauen, was bei der Bildung der Vergleichsgruppen ebenso berücksichtigt wurde wie das Lebensalter (40% unter 30 Jahre) und der sozioökonomische Status (etwa jeder Zweite im mittleren Bereich).
Bei den vier Gruppen wurde verglichen, wie gesund sie waren bzw. an welchen Krankheiten sie litten, wie sehr sie die Leistungen des Gesundheitssystems in Anspruch nahmen und wie ihre Lebensqualität aussah. Bei diesen drei Hauptkriterien und bei vielen Unterkriterien schnitten die Vegetarier am schlechtesten ab, während die Viel-Fleisch-Esser oft an der Spitze lagen. So erleiden Vegetarier gegenüber den Viel-Fleisch-Essern 2½-mal so oft einen Herzinfarkt oder eine Krebserkrankung und doppelt so häufig eine Allergie oder eine Depression. Bei 14 von 18 Krankheiten waren sie häufiger betroffen. Zudem gehen Vegetarier häufiger zum Arzt und haben eine geringere Lebensqualität.
Übrigens verringerte ein besonders hoher Verzehr von Obst und Gemüse bei Fleischessern (2. Gruppe) nicht das Krebsrisiko. Dieses Ergebnis widerspricht den meisten Empfehlungen für eine gesunde Ernährung, deckt sich aber mit der Erfahrung des Epidemiologen Rudolf Kaaks am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.
Quelle: Burkert NT, et al. Nutrition and Health – The Association between Eating Behavior and Various Health Parameters: A Matched Sample Study. PLoS ONE 2014;9(2):e88278.
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