Arzneimittel und Therapie

Großer Therapievergleich gestartet

(hel). Im Januar wurde mit einer der größten klinischen Studien auf dem Gebiet der Onkologie begonnen, der PREFERE-Studie. In ihr werden bis zum Jahr 2030 erstmals die gängigen Behandlungsoptionen bei Frühformen von Prostatakrebs an rund 7600 Patienten vergleichend untersucht.

Welche Therapieform ist für welchen Mann mit Prostatakarzinom im frühen Stadium die beste?
Foto: DAK/ van den Berg

Bundesweit werden sich rund 1000 niedergelassene Urologen und Strahlentherapeuten sowie ca. 90 Prüfzentren beteiligen. Bis 2030 finanzieren die Deutsche Krebshilfe sowie die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen das Projekt mit rund 25 Millionen Euro. Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern in Deutschland. Nach Schätzungen des Robert Koch-Institutes erkranken pro Jahr etwa 67.600 Patienten. Ein Großteil der Betroffenen hat einen lokal begrenzten Tumor. In diesem Fall kommen vier Behandlungswege infrage: operatives Entfernen der Prostata, Bestrahlung von außen, Behandlung des Tumors mittels dauerhaft in der Prostata platzierten Strahlenquellen, die sogenannte Brachytherapie, oder die aktive Überwachung mit regelmäßigen Kontrollen und der Einleitung weiterer Therapieschritte bei Fortschreiten der Krankheit. In der Studie soll jede der drei Therapieformen im Vergleich mit der Radikaloperation auf ihre Effektivität überprüft werden. Durch die Erkenntnisse der Studie soll die Frage nach der individuell besten Therapie in Zukunft einfacher zu beantworten sein. Grundlage für PREFERE war ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Danach wurde die Aufnahme der sogenannten Brachytherapie in den ambulanten Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zunächst ausgesetzt, weil es keine ausreichenden Daten gab, um diese Behandlungsform zu bewerten. Daraufhin wurde das Studienkonzept für PREFERE entwickelt, um die Brachytherapie mit anderen Therapien vergleichen zu können. Die Studie wird auch durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) unterstützt, das auch an der Konzeption beteiligt war.


Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Krebshilfe e. V., 22. Januar 2012.



DAZ 2013, Nr. 5, S. 34

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