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- DAZ 42/2013
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Die Seite 3
Konzentrat gesucht
Nach mehr als zwanzig Jahren verlief die Arbeit mit der „alten“ Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) in vertrauten Bahnen. Daher darf nicht verwundern, dass die Novelle im vorigen Jahr viel Verunsicherung ausgelöst hat. Die Anträge, die insbesondere die Apothekerkammer Brandenburg beim Deutschen Apothekertag eingereicht hat, zeigen die Sorgen, die in vielen Apotheken bestehen. Beim Apothekertag wurde leider die Chance verpasst, manche übertriebene Befürchtung auszuräumen. Die Zeit war zu knapp und die Furcht vor einer neuen politischen Debatte über die ApBetrO zu groß. Damit steht die inhaltliche Diskussion der Anträge aus. Einen Beitrag dazu soll eine Analyse auf Seite 24 leisten.
Das Qualitätsmanagement ist ein zentrales Thema der neuen ApBetrO. Viele Neuerungen betreffen die Qualitätsorientierung, von der QMS-Pflicht über das Hygienemanagement bis zum Stellen und Verblistern. Kritiker befürchten, solche Neuerungen vergrößern die Bürokratie, aber nicht die Qualität. Doch die neue ApBetrO bietet mehr Spielraum, als oft behauptet wird. Sie fordert keine Zertifizierung, keine Festlegung auf eine bestimmte Norm und keine Darlegung banaler Hilfsprozesse, sondern nur ein QMS für die pharmazeutischen Kernaufgaben. Dies würdigt die Bemühungen um ein apothekenspezifisches QMS und ist ein deutliches Signal gegen die angebliche Unabwendbarkeit branchenübergreifender ISO-Normen. So bleibt der Auftrag, die Prinzipien der modernen Qualitätswissenschaft auf den jeweiligen Apothekenbetrieb anzuwenden. Dazu gehört die Erkenntnis, dass standardisierte Abläufe den Alltag vereinfachen und eine angemessene Dokumentation für die Qualitätskontrolle hilfreich ist. Manche Neuerung der ApBetrO mag nach über zwanzig Jahren mit den alten Regeln gewöhnungsbedürftig sein, aber auch für den neuen Denkansatz sprechen schon viele Erfahrungen. Profitieren kann davon aber nur, wer die Ideen im Alltag umsetzt. Auch wirtschaftlich versprechen gut organisierte Abläufe und strukturierte Wege zu Verbesserungen mehr Erfolg. Doch wie bei jeder Investition vom Umbau bis zur neuen EDV muss auch in ein QMS zunächst Geld und vor allem Mühe hineingesteckt werden, bevor Nutzen herauskommt.
Einige Anträge zur ApBetrO betreffen allerdings auch ganz andere Themen. Sie alle verdienen differenzierte Betrachtungen. Gesucht wird ein Konsens über ein hilfreiches Konzentrat aus den Anträgen. Handlungsbedarf sehe ich besonders bei der Befüllung von Schmerzpumpen. Denn dort geht es um die Sicherstellung einer praktikablen und hochwertigen Versorgung.
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