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Was wurde eigentlich aus …
… den Bundesgesundheitsministern der letzten Jahre?
wes | Anfang September äußerte sich Gerda Hasselfeldt (CSU) im Rahmen der Kampagne „Gesundheit wählen“ zu den gesundheits- und apothekenpolitischen Fragen der ABDA. Unter anderem sprach sie sich für „mobile/rollende Apotheken“ zur Versorgung des ländlichen Raums aus. Hasselfeldt ist die Gesundheitspolitik nicht fremd – immerhin war sie Bundesgesundheitsministerin. Aber was macht sie heute? Und ihre Nachfolgerinnen und Nachfolger?
Gerda Hasselfeldt (CSU) war ab 1991 Bundesgesundheitsministerin. Im Mai 1992 trat sie aus „gesundheitlichen Gründen“ zurück. Vorangegangen war ein Spionageverdacht gegen ihren Büroleiter. Hasselfeldt ist Bundestagsabgeordnete für den Landkreis Dachau-Fürstenfeldbruck geblieben, zeitweise war sie Vizepräsidentin des Bundestags, seit 2011 ist sie Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag. Bei der Bundestagswahl am Sonntag ist sie die Spitzenkandidatin ihrer Partei.
Im Amt des Bundesgesundheitsministers folgte ihr Horst Seehofer (ebenfalls CSU) nach, der das Amt sechseinhalb Jahre – bis zum Regierungswechsel im Oktober 1998 – innehatte. Er ist heute Vorsitzender der CSU und Ministerpräsident von Bayern. Das wird er auch nach dem Wahlsieg vom vergangenen Sonntag, als die CSU in Bayern die absolute Mehrheit erringen konnte, bleiben.
Erste Gesundheitsministerin einer rot-grünen Bundesregierung wurde im Oktober 1998 die Grüne Andrea Fischer. Sie trat während der BSE-Krise 2001 zurück. Sie hat sich aus der Bundespolitik zurückgezogen, zeitweise war sie als Fernsehmoderatorin („Der Grüne Salon“, n-tv) und PR-Beraterin tätig. Sie sitzt für die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte.
Ihre Nachfolgerin Ulla Schmidt (SPD)war die bisher am längsten amtierende Bundesgesundheitsministerin. Von 2001 bis 2009 konnte sie sich im Stuhl halten, sie war Ministerin unter Kanzler Schröder und in der großen Koalition unter Kanzlerin Merkel. Schmidt ist immer noch Bundestagsabgeordnete für die SPD, auf der NRW-Landesliste ihrer Partei hat sie den 10. Listenplatz, damit gilt ihr Wiedereinzug in den Bundestag als sicher. Sie engagiert sich heute eher außen- und sicherheitspolitisch als in gesundheitspolitischen Feldern.
Nach dem Ende der Großen Koalition wurde Philipp Rösler (FDP) 2009 der erste liberale Bundesgesundheitsminister. Er blieb es bis zum Mai 2011, als er den glücklosen Rainer Brüderle als Bundeswirtschaftsminister beerbte. Rösler hat bei der Wahl am Sonntag den ersten Listenplatz in Niedersachsen – wenn die FDP wieder in den Bundestag einzieht, dürfte Rösler damit sicher dabei sein.
Der aktuelle Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (ebenfalls FDP) wurde am 12. Mai 2011 vereidigt. Vorher war er unter Rösler Parlamentarischer Staatssekretär. Bahr hat gute Chancen auf einen Wiedereinzug in den Bundestag: Auf der FDP-Landesliste in NRW hat er den zweiten Listenplatz hinter Guido Westerwelle inne.
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