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- DAZ 31/2013
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Aus den Ländern
Ja, ist es denn schon wieder Himmelfahrt?
Nach einer herzlichen Begrüßung am 9. Mai 2013 im individuell eingerichteten Landhaus (z. B. mit Wohnwagenzimmer) brachte man sich bei Bärlauchsuppe, Spargel in jeglicher Variation und Erdbeer-Basilikum-Parfait auf den letzten Stand in Sachen "Hey, Du hast die Firma gewechselt und musst nicht mehr pendeln, toll!" oder "Na, schon alle Umzugskisten ausgepackt?" oder "Seid Ihr aber seit letztem Jahr gewachsen, Kinder, wie die Zeit vergeht!" Danach stellten Beatrice und Leif Rackwitz, die Organisatoren des diesjährigen Treffens, das abwechslungsreiche, weil interdisziplinäre Programm vor. An dieser Stelle nochmals unsere Anerkennung für die dynamische Organisation.
Los ging es mit einer Führung durch die Laboratorien des Arbeitskreises Prof. Dr. Charlotte Kloft im Fachbereich Klinische Pharmazie & Biopharmazie an der FU Berlin in der Kelchstraße. Schon das historische Backstein-Gebäude, eine ehemalige Parfum-Fabrik, ließ Erinnerungen an die alte Wirkungsstätte wiederaufleben, und der vertraute Geruch nach allerlei Lösungsmitteln und Chemikalien weckte den Forschergeist jedes Einzelnen. Heute beheimatet das Institut unter anderem die Klinische Pharmazie, die aufbauend auf pharmazeutisch-naturwissenschaftlichen Kenntnissen die Optimierung der Arzneimitteltherapie am Patienten zum Inhalt hat. Damit ist die Klinische Pharmazie Bindeglied zwischen Grundlagenforschung und den pharmazeutischen Wissenschaften auf der einen Seite und der Arzneimittelanwendung in der klinisch-pharmazeutischen Praxis auf der anderen Seite – und wird als Disziplin zunehmend Bedeutung bekommen. Nach einem Imbiss im Biergarten der Historischen Mühle im Park Sanssouci hatten wir Gelegenheit, das Krongut Bornstedt, ein ehemaliges Mustergut der Hohenzollern-Familie, zu besichtigen. Besonders eindrücklich waren der Gründerzeitsalon "Charlotte", der heutzutage als Standesamt dient, und der Salon Friedrich mit einem mindestens 15 Meter langen Eichenholztisch. Beim anschließenden Besuch im rustikalen Brauhaus konnten wir uns von der Qualität des seit 1689 gebrauten Bornstedter Büffelbieres überzeugen. Zum Abschluss des Abends fanden wir uns in einer Brasserie im Herzen von Potsdam mit französisch-elsässischen Wurzeln ein. Hier sei ein kleiner Ausflug in die Geschichte Preußens erlaubt. Preußen ist immer ein Einwanderungsland gewesen. Nach dem 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) war das Land entvölkert, der Große Kurfürst begann, das Land zu "peublieren". 1685 erließ er das Potsdamer Glaubensedikt, das es den Hugenotten, den protestantischen Glaubensflüchtlingen aus dem katholischen Frankreich gestattete, sich in der Mark Brandenburg anzusiedeln. Um 1700 war jeder dritte Einwohner ein Franzose. Und damit hielt auch die Kultur des Savoir-Vivre in den deutschen Landen Einzug.
Am nächsten Tag war vormittags eigentlich nur eine Führung durch den Kräutergarten im Kloster Lehnin geplant. Aufgrund eines kleinen Versehens schloss sich unsere zahlenmäßig dominante Gruppe zunächst jedoch Schwester Gertrud an, einer resoluten Diakonissin, die auf witzig-präzise Weise durch das älteste Zisterzienserkloster der Mark Brandenburg führte. Geduldig wartend nahm uns anschließend Ute Werdin in Empfang, um uns Beet für Beet die Garten- und Heilkräuter, wie Goldmelisse (Monarda didyma L.), Eberraute (Artemisia abrotanum L.), Moxakraut (Artemisia douglasiana L.), Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus L.), Schokominze (Mentha x piperita var. piperita ‚Chocolate‘ L.), Bronze-Fenchel (Foeniculum vulgare ‚Purpureum‘ L.) oder die Japanische Petersilie (Cryptotaenia japonica HASSK.) vorzustellen. Auch wenn diese Kräuter nicht zu den Heilpflanzen im eigentlichen Sinn gehören, bereichern sie doch die Gewürz-Kreativität der heutigen Küche. Im Anschluss wurden wir im garteneigenen Bistro mit Holunderblüten- oder Minzenschorle und Kräuterbrotvariationen verwöhnt. Am Nachmittag haben wir den Wildpark Johannismühle im schönen Baruther Urstromtal erkundet. Hier konnten wir Tiere aus der Nähe betrachten, die man sonst kaum zu Gesicht bekommt wie Schwarz- und Rot-Mufflons. Das Highlight war die Fütterung der Braunbären und Wölfe, die man, geschützt durch einen Zaun, dennoch sehr nah erleben konnte. Das gemeinsame Abendessen war der gelungene Abschluss des diesjährigen Treffens. Und wie Sportstudio-Moderator Michael Steinbrecher kurz darauf treffend formulierte (20. Juni 2013): "Man soll dann gehen, wenn es am schönsten ist." – Wie wahr, denn am Sonntag hieß es Abschied nehmen. Aber: Wir werden uns wiedersehen – im nächsten Jahr im Allgäu, dafür jetzt schon ein herzlicher Dank an Barbara und Heinz Schilcher, die uns dann bereits zum vierten Mal Willkommen heißen!
Für den Arbeitskreis
Britta Bär, Elke und Clemens Langner
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