Prisma

Frauen und Designerhandtaschen: Altruismus pur

(jb). Schatz, nur für uns! Frauen haben ein neues Argument, wenn es darum geht, ihren Partner vom Kauf eines neuen Paars Designerschuhe oder einer Handtasche zu überzeugen. Zumindest, wenn man den Ergebnissen einer Studie aus den USA glaubt.

Viele Frauen lieben teure Designermode vor allem, um potenziellen Konkurrentinnen zu signalisieren, wie wichtig sie ihrem Partner sind. Nämlich so wichtig, dass er in die Garderobe der Gattin viel Geld investiert. Zu diesem Schluss kam eine Studie der Universität von Minnesota. 649 Probandinnen sahen einen Zusammenhang zwischen der "Ausstattung" einer Frau und der Ergebenheit des jeweiligen Partners. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Teilnehmerinnen mit einem solchen Mann flirten, sei geringer, so die Autoren. Wer die Luxusgüter tatsächlich gekauft hat, spielte keine Rolle. In einem weiteren Experiment sollten sich die Frauen vorstellen, jemand anders flirte mit ihrem Mann. Anschließend sollten sie das Logo eines Luxuslabels auf ihre Handtasche zeichnen. Bei den Frauen, die der Konkurrenzsituation ausgesetzt waren, fiel das Logo doppelt so groß aus wie bei denen, die keine Gefahr für ihre Beziehung sahen. Eine Schwäche der Studie: Auch Single-Frauen malten mit dem fiktiven Flirt im Hinterkopf größere Logos. Sie wollten so mögliche Rivalinnen von ihrem zukünftigen Mann fernhalten, lautete die Erklärung der Autoren.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass Männer und Frauen aus völlig unterschiedlichen Motiven Luxusgüter kaufen. Frauen, um die starke Bindung zum Partner zu signalisieren, und Männer, um sich als potenzielle Partner interessant zu machen. Oder anders gesagt: Männer konsumieren aus Angeberei, Frauen aus altruistischen Motiven. Sicherlich eine gewagte These. Aus der Sicht der Evolutionsbiologen, nach denen unser Handeln unbewusst stark von Fortpflanzungsstrategien geleitet wird, sind die Ergebnisse aber zumindest interessant.


Quelle: Pressemeldung der University of Minnesota vom 24. Juli 2013

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