DAZ aktuell

HAV setzt Image-Kampagne fort

Arzneimittel und Alkohol, Tier- und Kinderarzneimittel als Themenschwerpunkte

OFFENBACH (ks). Die große Resonanz und Akzeptanz bei den eigenen Mitgliedern – aber auch bei Apothekerorganisationen anderer Bundesländer – hat den Hessischen Apothekerverband (HAV) ermuntert, seine im letzten Jahr gestartete Image-Kampagne fortzusetzen. Ziel ist unter anderem, die Apotheke gegen andere Vertriebskanäle zu positionieren, Distanz abzubauen und ein Sympathieplus aufzubauen. Das erste Kampagnenthema befasst sich mit dem Einfluss von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit.
Ups! Der Einfluss von Arzneimitteln auf die Fahrtüchtigkeit ist das erste Thema, mit dem der HAV seine Image-Kampagne vom vergangenen Jahr fortsetzt. Foto: HAV

Mit den neuen Themen sollen Gespräche in der Apotheke angeregt, aber auch die Medien angesprochen werden. Die Botschaft: Apothekenmitarbeiter sind kompetente Berater, hilfsbereite Menschen, integer und ehrlich. Andere Vertriebskanäle sind hingegen anonym. Nachdem es 2012 um Wechselwirkungen, Arzneimittelfälschungen und Polymedikation ging, stehen im Januar und Februar dieses Jahres Arzneimittel im Straßenverkehr im Mittelpunkt. Die Apotheken wollen aufklären, dass nicht nur Alkohol, sondern auch einige Medikamente die Fahrtüchtigkeit beeinflussen können. Zur Erkältungszeit sollte man beispielsweise auf Hustenblocker oder Schnupfenmittel achten – nicht selten enthalten die Präparate zudem Alkohol. Weiterhin können Mittel gegen Depressionen und andere psychische Erkrankungen das Schlafverhalten und die Motorik beeinträchtigen. Im Zweifel, so der HAV, laute die Devise: "Stoppen Sie nicht Ihr Medikament, sondern lieber Ihr Fahrzeug."

Ungeheures Potenzial bei Tierarzneimitteln

Im April und Mai 2013 wird sich die Kampagne auf Arzneimittel für Haustiere konzentrieren, im Juni und Juli auf Arzneimittel für Kinder. Insbesondere beim zweiten Kampagnenthema – Tierarzneimittel – sieht der HAV "ungeheures Potenzial" schlummern. Schließlich hat schon gut jeder dritte Bundesbürger einen Hund oder eine Katze. Doch die wenigsten wüssten, dass es in Apotheken Tierarzneimittel gibt. Knapp 30 Mio. Euro wurden im Jahr 2011 bereits in öffentlichen Apotheken für Tierarzneimittel ausgegeben (Quelle: The Nielsen Company, TrendReport Pharma). Nach der Liberalisierung des Tierarzneimittel-Versandhandels im März 2011 seien dort dreistellige Zuwachsraten zu verzeichnen: Rund 11 Mio. Euro wurden 2011 von Versandapotheken generiert. Allerdings: Die Apotheken haben im Tierarzneimittelmarkt gerade mal einen Anteil von sechs Prozent (Quelle: GfK, Nielsen, PetMedical GmbH). Das Geschäft blüht bei den Tierärzten. Sie setzten 2011 rund 500 Mio. Euro mit rezeptpflichtigen, 83 Mio. Euro mit OTC-Tierarzneimitteln, 63 Mio. Euro mit Futterergänzung/Diätfutter und 10 Mio. Euro mit Pflege/Accessoires um. Hier würden sich die Apotheken gerne eine Scheibe abschneiden. Komplettiert wird das Thema Tierarzneimittel durch das Angebot eines halbtägigen Seminars für pharmazeutisches Personal. Im Februar sind zwei Termine angesetzt. Hier sollen die Chancen und Möglichkeiten des Themas für die Apotheken aufgezeigt werden.

Mit der Gestaltung der Kampagnen-Motive werde der sympathische – "mit einem Augenzwinkern versehene" – Auftritt der Startkampagne fortgesetzt, so der HAV weiter. Auch dieses Mal werden die hessischen Apotheken mit einem A2-Schaufensterplakat ausgestattet. Zudem gibt es für alle Motive ein Banner für die Webseite. Als sehr effektiv und kostengünstig habe sich die Schaltung der Motive als Titelmotiv in den hessischen Lesezirkelzeitschriften erwiesen. Hier würden die Zeitschriften themenbezogen ausgewählt. Für das Thema Arzneimittel im Straßenverkehr sind dies etwa Auto-Bild, Auto-Motor-Sport und der Stern.



DAZ 2013, Nr. 3, S. 23

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.