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- DAZ 27/2013
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Prisma
Ein "falsches" Protein infiziert das Gehirn
Das physiologische α-Synuclein ist ein lösliches Protein im Gehirn, das u. a. die Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin aus bestimmten Nervenzellen reguliert. Durch Mutationen wird eine Variante gebildet, die eine Vorstufe des Nicht-Amyloid-β-Proteins ist und bei der Pathogenese des Morbus Parkinson eine Rolle spielt. Es wirkt vor allem auf die dopaminergen Neuronen der Substantia nigra toxisch, indem es durch Aggregation Protofibrillen bildet, die wiederum oxidativen Stress verursachen, sodass die Nervenzelle schließlich abstirbt. Die Folge sind Ausfälle im dopaminergen System, die die bekannten Symptome der Parkinson-Krankheit hervorrufen.
In Versuchen an Ratten konnten Forscher um Donato Di Monte am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn zeigen, wie die pathologische Form des α-Synucleins sich im zentralen Nervensystem ausbreitet. Nachdem sie Ratten mithilfe von Adenoviren das entsprechende Gen in die Nervenzellen des Vagus am Nacken injiziert hatten, begannen diese, die pathologische Form des α-Synucleins zu synthetisieren – aber nicht nur an der Injektionsstelle: Das Protein wanderte – quasi von Neuron zu Neuron springend – langsam in das Stammhirn ein und drang von dort in die oberen Bereiche des Gehirns vor. Dieser Prozess ließ sich nicht nur durch Antikörper-Reaktionen nachweisen, sondern war auch anhand der pathologischen Veränderungen im Nervengewebe sichtbar.
Die Forscher resümieren, dass die pathologische Form des α-Synuclein ähnlich infektiös ist wie die pathologischen Prionen der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, allerdings mit dem gravierenden Unterschied, dass sie nur gesunde Nervenzellen des bereits erkrankten Menschen infizieren, nicht jedoch andere Menschen. Somit bleibt es dabei: Die Parkinson-Krankheit ist nicht ansteckend.
Quelle: Ulusoy A, et al. Caudo-rostral Brain Spreading of α-Synuclein through Vagal Connections. EMBO Mol Med, Epub 23. 05. 2013.
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