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Prisma
Weniger Verkehrsunfälle dank Coffein
Eine Arbeitsgruppe des Monash Injury Research Institute in Victoria, Australien, hat 530 Lastwagenfahrer, die von Dezember 2008 bis Mai 2011 in den Bundesstaaten New South Wales und Western Australia in einen Verkehrsunfall verwickelt waren, zum Konsum anregender oder aufputschender Mittel befragt. Als Kontrollgruppe haben die Forscher weitere 517 Lastwagenfahrer, die sie an Raststätten ansprachen, zu diesem Thema befragt. Dabei wurde allen Interviewten Anonymität und Straffreiheit zugesichert.
Es zeigte sich, dass 43 Prozent der Fahrer regelmäßig Coffein in Form von Kaffee, Tee, coffeinhaltigen Softdrinks (Cola u. a.), Energydrinks oder als Reinstoff in Tabletten zu sich nahmen. Von diesen konsumierten über die Hälfte mehr als 400 mg Coffein pro Tag, was vier Tassen Kaffee entspricht.
Es fiel auf, dass der Coffeinkonsum in der Kontrollgruppe sehr viel höher war als in der Gruppe der Unfallfahrer: 37 Prozent der Fahrer in der Kontrollgruppe konsumierten mehr als 400 mg Coffein täglich, aber nur 13 Prozent der Unfallfahrer. Unter Berücksichtigung anderer Faktoren wie Schlafdauer und Verkehrsleistung pro Woche errechneten die Forscher, dass starker Coffeinkonsum das Unfallrisiko der Studienteilnehmer um durchschnittlich 63 Prozent (!) gesenkt hat.
Nur etwa drei Prozent aller befragten Fahrer konsumierten Amphetamine oder Cocain – zu wenig, um daraus Schlüsse auf das Unfallrisiko zu ziehen. Die Drogen sind in Australien illegal, und die Polizei kontrolliert die Fahrer engmaschig. Dagegen war es offensichtlich, dass starke Zigarettenraucher signifikant häufiger in einen Unfall verwickelt waren.
Quelle: Sharwood LN, et al. Br Med J 2013;346:f1140.
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