... auch DAZ noch

321.000 gefälschte Arzneimittel

(ks). Die deutschen Zollfahnder haben 2012 wieder deutlich mehr Marken- und Produktfälschungen aus dem Verkehr gezogen. Es wurden Plagiate im Gesamtwert von 127,4 Mio. Euro beschlagnahmt, wie aus der jüngsten Jahresbilanz des Zolls hervorgeht. Der Wert der sichergestellten Arzneimittelfälschungen belief sich auf 4,8 Mio. Euro.

Über die Zollverwaltung flossen dem Staat im vergangenen Jahr Einnahmen in Höhe von rund 124 Mrd. Euro zu – insbesondere durch Verbrauchs- und Einfuhrumsatzsteuer. Für Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der die Statistik am vergangenen Freitag in Berlin vorgestellt hat, keine zu vernachlässigende Summe. Handelt es sich doch in etwa um die Hälfte der Steuereinnahmen des Bundes.

Der Zoll hat aber auch ein Auge auf alles, was dem Verbraucher schaden kann. Dies reicht von gefährlichem Spielzeug, Feuerwerkskörpern oder Haushaltsprodukten über belastete Lebens- und Futtermittel sowie Tierseuchen bis hin zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität und der Produktpiraterie inklusive Arzneimittelfälschungen. Im Jahr 2012 hat die Zollverwaltung rund 13.500 Sendungen angehalten, bei denen der Verdacht bestand, dass sie unsichere oder nicht den Vorschriften entsprechende Produkte enthalten. 1467 Sendungen betrafen 321.000 gefälschte Arzneimittel im Wert von 4,8 Mio. Euro. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 3,1 Mio. Euro.

Wie im Vorjahr stellten die Zollbeamten 2012 überdies rund 29 Tonnen illegale Drogen sicher. An der Spitze der sichergestellten Rauschmittel stand mit 1,64 Tonnen Marihuana (Vorjahr: 1,26 Tonnen), gefolgt von Kokain. Hier gingen den Fahnder rund 1,06 Tonnen ins Netz. Allerdings ist dies ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (rund 1,63 Tonnen). Stark zurück ging in den letzten Jahren auch die Menge des sichergestellten Haschischs. Letztes Jahr waren es 800 Kilogramm, 2011 noch 1215 und 2010 1328 Kilogramm.



DAZ 2013, Nr. 13, S. 138

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