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DAZ aktuell
Österreichs Apotheker zunehmend unter Druck
Jahrelang unterstützten die Apotheken durch Solidar- und Finanzierungsbeiträge die Krankenkassen, weshalb diese im Jahr 2012 über einen Überschuss von 138 Millionen Euro jubeln konnten, heißt es in einer Mitteilung. Kürzungen und Finanzierungsbeiträge hätten aber ihre Spuren hinterlassen und die wirtschaftliche Situation der Apotheken deutlich verschlechtert. Der Umsatz, der mit Arzneimitteln auf Kassenrezepten erzielt werde und 70 Prozent des Gesamtumsatzes einer Apotheke ausmache, stagniere.
Was die Apotheken aus Sicht des Verbands aber endgültig an ihre wirtschaftliche Leistungsgrenze bringt, ist die sinkende Ertragsspanne bei den Kassenumsätzen: Sie sei seit 2007 um rund zwölf Prozent auf 17,49 Prozent im Jahr 2012 gesunken. Eine Studie der KMU Forschung Austria mit Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2011 bestätigt laut Verband, dass 29 Prozent aller Apotheken bereits in die Verlustzone geschlittert sind. Danach liegen die Apotheken mit einer durchschnittlichen Handelsspanne von 24 Prozent deutlich unter dem Einzelhandel (34%).
Dienstleistung muss vergütet werden
Während sich die betriebswirtschaftliche Situation der Apotheken immer weiter verschlechtert, wird das unentgeltliche Dienstleistungsspektrum der österreichischen Apotheken immer größer: Gesundheitsberatungen zum Raucherstopp, zu Impfungen, zur Ernährung und der Reisevorsorge. Der Bürokratieaufwand nimmt ebenfalls zu. Laut Verband versehen die österreichischen Apotheken zudem jährlich rund 105.000 Nacht- und 15.000 Sonn- und Feiertagsdienste – auf eigene Kosten. In den nächsten zwei Jahren sollen nun weitere Aufgaben wie die e-Medikation oder das Disease-Management hinzukommen.
Alles zusammen erfordert einen immer höheren Personalbedarf, betont der Verband. Doch "mit einem Stillstand beim wirtschaftlichen Wachstum wird es schwierig werden, die neuen Aufgaben auf dem gewohnten Spitzenniveau und mit noch mehr Mitarbeitern zu erfüllen". Einerseits fehle den Apotheken das Wachstum, andererseits explodierten ihre Kosten. Der Verband redet der österreichischen Gesundheitspolitik nun ins Gewissen und fordert: Keine weitere Reduktion der Kassenspannen. Und neue Dienstleistungen sollen außerdem angemessenen vergütet werden.
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