Gesundheitspolitik

ABDA überdenkt Parteisponsoring

Kein Stand beim FDP-Parteitag – Grundsatzbeschluss steht aus

Berlin (lk). Auf der zweitägigen Klausurtagung in dieser Woche will die ABDA unter anderem über ihre künftige Präsenz auf Bundesparteitagen der politischen Parteien diskutieren. In der ABDA-Führung gibt es unterschiedliche Ansichten darüber, ob das damit verbundene Parteitagssponsoring in der bisherigen Form fortgesetzt werden soll. Aufgeworfen wurde das Nachdenken über die Lobbyarbeit der ABDA durch das Bekanntwerden der Spionage-Affäre im BMG.

Die ABDA gehörte mit großen und auffälligen Ständen in den letzten Jahren zu den regelmäßigen Gästen und Sponsoren auf den Bundesparteitagen der etablierten politischen Parteien.

FDP-Parteitage ohne ABDA

Als erste Partei trifft das neue Nachdenken nun die FDP. Die ABDA sagte kurzfristig ihre Präsenz beim traditionellen Dreikönigstreffen in Stuttgart am 6. Januar ab. Jetzt lässt das Berliner Apothekerhaus die FDP und deren Gesundheitsminister Daniel Bahr auch beim vorgezogenen 64. Bundesparteitag der Freien Demokraten am 9. und 10. März in Berlin links liegen. Die ABDA wird dort mit keinem eigenen Stand vertreten sein. Wie die FDP-Parteizentrale im Berliner Thomas-Dehler-Haus bestätigte, hat die ABDA weder für den März-Termin noch für den im Mai stattfindenden Wahlparteitag bislang einen Stand gebucht.

Mit ihrem Stand gehörte die ABDA in der Vergangenheit sowohl nach Größe als auch nach prominenter Platzierung bei den Parteitagen aller etablierten Parteien zu den auffälligeren Verbänden. Häufig war der ABDA-Stand in direkter Nähe zum Eingang der Parteitagshalle gelegen, sodass alle Delegierten und Parteitagsgäste von der ABDA-Präsenz Notiz nehmen mussten. Sowohl Ex-ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf als auch DAV-Chef Fritz Becker standen dort für politische Gespräche zur Verfügung und suchten den Kontakt zu Politikern.

Grundsatzbeschluss der ABDA ist vorgesehen

Die Preise für die Standmiete unterliegen ausdrücklich der Geheimhaltung. Je nach Bedeutung der Partei in der Regierung oder auf den Oppositionsbänken sollen die Standmieten dem Vernehmen nach aber einen niedrigen fünfstelligen Euro-Betrag ausmachen und damit deutlich über "normalen" Standmieten liegen.

Ob der ABDA-Sponsoringbann nur die FDP oder auch CDU, CSU, SPD und Grüne trifft, ist noch nicht ausgemacht. Auf der Klausurtagung der ABDA-Führung in dieser Woche soll darüber diskutiert und ein Grundsatzbeschluss gefasst werden.



AZ 2013, Nr. 8, S. 8

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