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Wirtschaft
McKesson schluckt Celesio
US-Unternehmen zahlt 23 Euro pro Aktie – Gehe und Lloyds bleiben als Marken erhalten
Während Haniel mit den zwei Milliarden Euro Schulden abbauen will, setzt McKesson mit dem Investment auf Wachstum: „Es ist der nächste logische Schritt für uns“, sagte McKesson-Chef John Hammergren. „Mit dem Zusammenschluss von McKesson und Celesio schaffen wir die Basis für ein weltweit führendes Unternehmen für Gesundheits-Dienstleistungen. Die Art und Weise, wie sie den Markt bearbeiten, ist sehr ähnlich zu dem, was wir in Kanada oder den USA tun.“
Celesio hat 38.000 Mitarbeiter weltweit und ist in 14 Ländern aktiv – mit Schwerpunkt in Europa. McKesson wiederum betreibt nicht nur Pharma-Großhandel, sondern bietet verschiedene Gesundheitsdienstleistungen an, hat Franchise-Apotheken an sich gebunden und beschäftigt 43.500 Menschen. Unter einem Dach wird der Konzern künftig einen Umsatz von 111 Milliarden Euro erzielen – so viel wie der deutsche Autobauer Daimler – und in mehr als 20 Ländern tätig sein. McKesson und Celesio beliefern täglich in den USA sowie in Kanada, Europa und Brasilien rund 120.000 Apotheken und Krankenhäuser.
„McKesson und Celesio schließen sich zusammen, um einen weltweit führenden Anbieter von Healthcare-Services mit umfassender Fachkompetenz für Apotheken, Hersteller, Patienten und andere Kunden zu schaffen. Mit der Transaktion werden die Stärken von zwei Marktführern gebündelt, die gemeinsame Werte teilen und deren Aktivitäten sich geografisch ergänzen. Beide Unternehmen blicken zurück auf eine rund 180 Jahre lange Tradition im Bereich Healthcare-Services, im Pharmagroßhandel, in der öffentlichen Arzneimittelversorgung und Informationstechnologie“, so die offizielle Mitteilung.
Der US-Konzern verspricht sich ab dem vierten Jahr nach der Übernahme Synergien von 275 bis 325 Millionen US-Dollar – unter anderem beim Einkauf von Generika. Spätestens bis März 2014 soll die Übernahme perfekt sein.
Das Celesio-Management werde bleiben, sagte Hammergren. Marion Helmes, Sprecherin des Vorstands und Finanzvorstand von Celesio, sieht ein „spannendes, neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte von Celesio“ kommen. Sie betonte: „Bei dem geplanten Zusammenschluss steht das Wachstum im Vordergrund. Der Zusammenschluss erlaubt zwei Marktführern mit sich ergänzenden geografischen Aktivitäten in einem zunehmend globalen Markt zusammenzuarbeiten.“
Die etablierten Markennamen Gehe und Lloyds sollen trotz des Verkaufs der Aktienmehrheit des Mutterkonzerns Celesio an den US-Pharmahändler McKesson erhalten bleiben. Ob der Name Celesio die für 2015 geplante volle Integration des Stuttgarter Unternehmens in den US-Konzern überleben wird, ist allerdings keineswegs sicher. „Das wird man sehen“, sagte Helmes auf einer Telefonkonferenz.
Für die Celesio-Mitarbeiter soll die angestrebte Übernahme keine negativen Konsequenzen nach sich ziehen. Stellenkürzungen sind nicht geplant. Im Gegenteil: Der Zusammenschluss mit McKesson biete Celesio eine große Chance auf zukünftiges Wachstum, so Helmes. Die globale Präsenz mache Celesio wesentlich konkurrenzfähiger. McKesson sei eines der erfolgreichsten Unternehmen im Pharmahandel und ergänze sich „perfekt“ mit Celesio.
Den Celesio angeschlossenen europäischen Apotheken könnten durch den Zusammenschluss „neue und innovative“ Dienstleistungen und technische Ausstattungen angeboten werden. Worum es sich dabei handelt, konkretisierte Helmes aber nicht. McKesson unterstütze den Ausbau des von Celesio geplanten europäischen Apothekennetzwerkes unter dem Namen Lloyds, versicherte Helmes. In Deutschland könne jetzt dieser Prozess beschleunigt werden.
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