Prisma

Schlaganfallpatienten profitieren von Lokalanästhetika

Wissenschaftler aus Jena haben ein neues Einsatzgebiet für Lokalanästhetika entdeckt: Schlaganfall. Sie unterstützten damit eine Bewegungstherapie und verbesserten darüber die motorischen Fähigkeiten der Patienten.

Im Rahmen einer Studie wurde bei 36 Schlaganfallpatienten ein "Taubsches Bewegungstraining" durchgeführt. Dabei wird der gesunde Arm des Patienten mit einer Manschette fixiert, während Arm und Hand, die durch den Schlaganfall in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind, intensiv feinmotorische Aufgaben trainieren. "Beinahe jeder Betroffene profitiert von diesem Training", so der Kommentar eines der Studienautoren. In seiner Effektivität steigern ließ es sich in der Studie noch durch die Gabe einer lokalanästhetischen Salbe auf den gelähmten Unterarm. Diejenigen Patienten, die die Salbe erhalten hatten, konnten ihre Beweglichkeit stärker verbessern als Patienten, die nur ein Placebo bekommen hatten. Der Grund: Das Gehirn reagiert auf die ausbleibenden Nervenreize aus dem Unterarm mit einer gesteigerten Sensitivität der Hand. In einer weiteren Studie soll nun geklärt werden, ob Lokalanästhetika auch langfristig die Beweglichkeit verbessern können.


ral


Quelle: Sens, E. et al.: J. Neurosci. 2012; 32 (34): 11773 – 11779



DAZ 2012, Nr. 45, S. 6

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