... auch DAZ noch

Über 400.000 Pflegehilfe-Empfänger

Weil sie aus eigener Kraft die finanzellen Mittel für ein Pflegeheim nicht aufbringen können, ist eine wachsende Zahl von Pflegebedürftigen auf staatliche Unterstützung angewiesen. Im Jahr 2010 erhielten rund 411.000 Menschen die so genannte Pflegehilfe.

Bei immer mehr Senioren reicht das Geld nicht für ein Pflegeheim. Foto: AOK-Mediendienst

Das hat das Statistische Bundesamt Anfang dieser Woche mitgeteilt, nachdem am Wochenende die "Welt am Sonntag" bereits eine entsprechende Meldung veröffentlicht hatte. "Der Anteil der Bevölkerung, der Hilfen zur Pflege bekommt, nimmt kontinuierlich leicht zu", kommentiert Klaus Duschek, Referatsleiter im Statistischen Bundesamt die Zahlen. Danach erhielten 2006 rechnerisch 4,4 von 1000 Einwohnern Pflegehilfe, 2009 waren es schon 4,8 und im Jahr 2010 5,0 von 1000 Einwohnern. Die staatlichen Brutto-Ausgaben für Pflegehilfe sind mittlerweile auf mehr als 3,4 Milliarden Euro gestiegen.

Der Sozialverband VdK wertet den Anstieg als Alarmsignal: "Das Risiko, durch Pflegebedürftigkeit in Armut abzurutschen, steigt seit Jahren", warnte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher in der "Welt am Sonntag". Ein wichtiger Grund für die Zunahme der Pflegehilfe-Empfänger ist Mascher zufolge, dass die Heimkosten kontinuierlich steigen. Zuletzt lagen sie in Pflegestufe 3 bei durchschnittlich knapp 2900 Euro pro Monat.

Aus dem Bundesgesundheitsministerium heißt es angesichts der aktuell veröffentlichten Zahlen nur: "Wir sind an dem Thema Pflege und den damit verbundenen demografischen Herausforderungen dran."


dpa/ral



DAZ 2012, Nr. 44, S. 188

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