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Kapuzinerkresse ist Arzneipflanze des Jahres 2013
Die Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) enthalten Glucosinolate oder Senfölglucoside, aus denen Benzylsenföl freigesetzt wird, das die Vermehrung von Bakterien, Viren und Pilzen hemmt. Arzneiliche Zubereitungen aus dem Kraut werden zur Behandlung der Bronchitis und von Harnblasenentzündungen eingesetzt.
Glucosinolate finden sich vor allem in verschiedenen Kressen, im Senf und im Meerrettich, die alle zu den Kreuzblütlern (Brassicaceae) zählen, während die Kapuzinerkresse zu einer eigenen Familie gehört. Die aus den Glucosinolaten enzymatisch freigesetzten Senföle schmecken scharf; in der Kapuzinerkresse kommt vor allem das Benzylsenföl (Benzylisothiocyanat) vor.
Drei Kohortenstudien mit dem Fertigarzneimittel Angocin®, das Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel enthält, haben dessen Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Bronchitis und akuter Blasenentzündung belegt. Das geprüfte Präparat erwies sich als gleichwertig zu einer Therapie mit Antibiotika (siehe DAZ 2010, Nr. 25, S. 105).
Die Kapuzinerkresse ist in den Anden Perus und Boliviens beheimatet. Bereits die Inka nutzten sie als Heilpflanze, und zwar vor allem als Schmerz- und Wundheilmittel. Der Jesuit Bernabé Cobo (1582 – 1657), der sich mit der Heilkunde der Indianer befasste, hat darüber berichtet. Schon vor 1600 kam die Kapuzinerkresse nach Europa. So ist sie auch in dem berühmten Pflanzenbuch Hortus Eystettensis von 1613, das der Nürnberger Apotheker Basilius Besler bearbeitet hat, abgebildet.
Wegen ihren großen, gelb-orangefarbenen, gespornten Blüten, die die Spanier an die Kapuzen von Mönchskutten erinnert haben, ist die Kapuzinerkresse auch heute noch eine beliebte Zierpflanze, die allerdings anfällig für Blattläuse ist. Die Blätter und Blüten sind essbar und sind eine aparte Zutat zu Blattsalaten.
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