DAZ aktuell

Verhandlungen zum Kassenabschlag gestartet

GKV-Spitzenverband verärgert durch Becker-Äußerung

BERLIN (lk). Am 17. Oktober sind die Gespräche zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband zum Kassenabschlag gestartet. Die Kassenvertreter zeigten sich im Vorfeld verstimmt durch die Äußerungen von DAV-Chef Fritz Becker auf dem Deutschen Apothekertag 2012. Der Auftakt der Verhandlungen sei dadurch belastet.

"Wir erwarten zielführende Verhandlungen auf der Basis des Gesetzes. Leider hat DAV-Chef Fritz Becker mit seinen Aussagen zum Deutschen Apothekertag den Spielraum für diese Verhandlungen sehr eingeschränkt und bereits mit der Schiedsstelle gedroht. Die Position des GKV-Spitzenverbandes, dass die Apotheker ihre Forderungen mit Daten zu Einnahmen und Kosten der Apotheken – so wie das Gesetz es vorsieht – belegen müssen, bleibt bestehen", so Ann Marini, stellvertretende Pressesprecherin des GKV-Spitzenverbandes, gegenüber DAZ.online.

Becker hatte sich beim DAT noch einmal klar für 1,75 Euro als Ausgangspunkt für die Verhandlungen ausgesprochen: "Für den Fall, dass der GKV-Spitzenverband den Ausgangswert für die Verhandlungen anders sehen sollte, wird es nicht viel zu verhandeln geben." Mit Blick auf mögliche Protestmaßnahmen sind die Apotheker laut ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf "zu allem bereit".

Für Unmut beim GKV-Spitzenverband hatte zuvor bereits der Brief Beckers an GKV-Verhandlungsführer Johann-Magnus Freiherr von Stackelberg gesorgt. Darin hatte Becker in scharfem Ton die "unverzügliche" Aufnahme der Verhandlungen und vom GKV-Spitzenverband dazu Terminvorschläge gefordert. "Wir wollen uns mit den Vertretern der Apotheken auf dem Verhandlungsweg verständigen. Die inhaltlichen Aussagen des Becker-Schreibens werden wir vorab nicht öffentlich kommentieren", so Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes als Reaktion auf Becker.



DAZ 2012, Nr. 42, S. 26

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