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Aus Kammern und Verbänden
Bundestagsabgeordneter besucht Krefelder Apotheke
In der Krefelder Mauritius-Apotheke wurde Ehrmann mit den täglichen Herausforderungen der Apothekenarbeit konfrontiert: Die enorm aufwendige Umsetzung der Rabattverträge und der hohe Erklärungs- und Beratungsbedarf bei verunsicherten Patienten, die ihre gewohnte Arznei nicht mehr erhalten, erlebte er mehrfach mit. Auch vom übrigen umfangreichen Leistungsspektrum der Apotheken machte er sich ein Bild. Überrascht zeigte er sich, unter welch enormem Preis- und Kostendruck die Apotheken stehen und wie intensiv der Wettbewerb ist.
Einblick in Leistungen und Honorare
Klaus Mellis, Inhaber der Mauritius-Apotheke, nutzte die Gelegenheit, um seinem prominenten "Praktikanten" den Leistungsumfang der Apotheke praxisnah vor Augen zu führen. Bei der näheren Beschreibung der aktuell durch die neue Apothekenbetriebsordnung nochmals erheblich gesteigerten Qualitätsanforderungen der Rezepturherstellung nutzte er die Gelegenheit, um dem Bundestagsabgeordneten die völlig unzureichende Honorarsituation der Apotheken zu verdeutlichen, und fasste zusammen: "Das Honorar für unsere Leistung steht in keinem Verhältnis zum Aufwand."
Dass die Apotheken den gesetzlichen Krankenkassen einen Abschlag von 2,05 Euro auf das Honorar von 8,10 Euro pro Packung Fertigarzneimittel gewähren müssen, stieß bei dem Bundestagsabgeordneten auf Verwunderung. Auch die Vielzahl der Kosten in der Apotheke, wie zum Beispiel für die Lagerhaltung der Arzneimittel, war ihm so nicht bekannt.
Wettbewerbsvorteil Beratung
Bei seinem "Praktikum" ist Siegmund Ehrmann eine apothekerliche Leistung besonders positiv aufgefallen: "Ihr entscheidender Wettbewerbsvorteil dürfte aber Ihre fachliche Beratung sein – das leistet kein Internet", meinte Ehrmann. Grundsätzlich habe er viel aus der Apothekenpraxis erfahren, das er mit nach Berlin nehme, lautete sein Fazit.
Apotheker Klaus Mellis zeigte sich zufrieden mit seinem "Praktikanten" und sagte: "Ich finde es positiv, wenn Politiker sich direkt am Ort des Geschehens einen persönlichen Eindruck verschaffen. Unsere aktuellen Probleme konnten wir praxisnah schildern." Mellis würde sich daher wünschen, dass viel mehr Kolleginnen und Kollegen ihre Abgeordneten zu einem "Praktikum" einladen.
Quelle: Apothekerverband Nordrhein
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