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Prisma
Akromegalie als neue Botox-Indikation?
Die Akromegalie ist eine endokrinologische Erkrankung, die durch eine Überproduktion des Wachstumshormons Somatotropin im Hypophysenvorderlappen gekennzeichnet ist. Somatotropin stimuliert die Produktion des Wachstumsfaktors IGF-1. Liegt der Krankheitsbeginn vor Abschluss des Längenwachstums, ist Gigantismus die Folge dieser Stimulation. Nach Abschluss des Längenwachstums führt die Akromegalie zu Verknöcherungen, die den Betroffenen ein groteskes Aussehen verleihen können. Auch die inneren Organe können vergrößert sein. Die Lebenserwartung bei Akromegalie ist deutlich verkürzt. Einen neuen Ansatz zur Behandlung haben Genfer Wissenschaftler nun im Tierversuch erprobt. Das Team um Emmanuel Somm setzte Botulinumtoxin ein, um die überaktiven Hormon-produzierenden Zellen lahmzulegen. Damit das Nervengift spezifisch auf diese Zellen wirkt, kombinierten sie es vorab mit verschiedenen Eiweißbausteinen. Tatsächlich entstand so ein Gift, das bei Ratten die Produktion von IGF-1 stoppen konnte. Die Forscher hoffen, künftig auch Menschen mit Akromegalie auf diese Weise helfen zu können. Auch sehen sie darin einen Ansatz für die Behandlung weiterer Hormonstörungen.
ral
Quelle: Somm, E. et al.: J. Clin. Invest., Online-Vorabpublikation, DOI:10.1172/JCI63232
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