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Toxoplasmose-Therapieschema wirkt

Das in Deutschland angewandte Toxoplasmose-Therapieschema schützt ungeborene Kinder effektiv vor einer Infektion durch die Mutter. Das belegt die bislang größte deutsche Studie zu Toxoplasmose in der Schwangerschaft.

Foto NiDerLander – Fotolia.com
Toxoplasmose wird vor allem von Katzen auf den Menschen übertragen.Im Fall einer Schwangerschaft kann das für das Ungeborene gefährlich werden.

Wasserkopf, Veränderungen im Gehirn oder Augenschäden – das sind einige der Folgen für ein Kind, wenn sich die Mutter während der Schwangerschaft erstmals mit dem Parasiten Toxoplasma gondii infiziert. In Deutschland weist ca. jeder dritte Mensch Toxoplasmen auf. Die meisten Mütter merken selbst nichts von einer solchen Infektion. Ein freiwilliger Bluttest auf Toxoplasmose kann jedoch die Infektion erkennen und gehört in Frankreich und Österreich zum Vorsorgeprogramm bei einer Schwangerschaft. Die Behandlungsstrategien und die Erfolgsergebnisse sind in den europäischen Ländern unterschiedlich. Lange war unklar, ob das in Deutschland übliche Therapieschema zum Schutz des Kindes vor einer Infektion tatsächlich wirksam ist. Gewissheit bringt jetzt eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützte Untersuchung durch das Deutsche Konsiliarlabor für Toxoplasmose.

Für die bislang umfassendste deutsche Studie zur Toxoplasmose in der Schwangerschaft wurden 685 schwangere Frauen mit einer Erstinfektion während der Schwangerschaft untersucht und der Gesundheitszustand ihrer Kinder über einen Zeitraum von bis zu mehr als drei Jahren nach Geburt beurteilt. Demnach schützt die in Deutschland angewandte Behandlungsstrategie ungeborenes Leben effektiv vor einer Infektion über die Mutter. Sie schützt Kinder offenbar sogar besser vor einer Toxoplasmose als andere in Europa angewandte Therapieschemata. So wurden bei den 685 frisch infizierten Schwangeren insgesamt 33 Kinder mit einer pränatalen Toxoplasma-Infektion beobachtet. Von diesen wiederum wiesen nur elf Kinder klinische Symptome bei der Geburt oder innerhalb ihrer ersten Lebensjahre auf. Besonders gut wirkte sich eine Therapie auf das Kind aus, wenn sie frühzeitig begonnen wurde, also innerhalb der ersten vier Wochen nach Infektion der Mutter erfolgte.


hel


Quelle: Hotop, A. et al.: Clin. Infect. Dis. 2012; 54 (11): 1545 – 15552



DAZ 2012, Nr. 26, S. 8

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