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- DAZ 26/2012
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Aus der Hochschule
Herausragende Dissertationen ausgezeichnet
Tag der Pharmazie an der Universität Hamburg
Der musikalische Auftakt der Veranstaltung war das "Pleni sunt coeli" des flämischen Renaissance-Komponisten Jacobus Clemens non Papa (Dorothea Geiger, Violine; Christine Brückner, Akkordeon).
Ein großes Lob für den Nachwuchs
Prof. Dr. Dorothee Dartsch, die durch das Programm führte, übertrug den Lobgedanken dieses Stücks auf die Absolventen und pharmazeutischen Nachwuchswissenschaftler; der Tag der Pharmazie sei ein angemessen würdiger Rahmen, um ihnen die Anerkennung und Wertschätzung ihrer Leistungen auszudrücken.
Zudem lobte sie Thomas Meier und Dirk Schoch, Geschäftsführer der Sutor Bank, für ihr finanzielles Engagement und Prof. Dr. H.-J. Duchstein, Direktor des Instituts für Pharmazie und Studiendekan, für die Organisation der Veranstaltung. Die Vizepräsidentin der Apothekerkammer Hamburg, Petra Kolle, und der stellvertretende Leiter des Fachbereichs Chemie, Prof. Dr. A. Mews, schlossen sich diesem Lob an. Kolle führte aus, dass der berufliche Nachwuchs im Bereich der patientenorientierten Pharmazie mehr Kenntnisse besitze als die bereits länger approbierten Kollegen.
Stipendien …
Kongressreise-Stipendien erhielten Jan Haaker (Klinische Pharmazie), der im Oktober seine Forschungen auf der Jahrestagung der Society for Neuroscience in New Orleans vorstellen wird, sowie Moritz Münsterberg und Bernhard Poll (beide Pharm. Chemie), die dies im August auf der 19. EuroQSAR-Tagung "Knowledge enabled ligand design" in Wien tun werden.
… und Preise
In diesem Jahr wurden sogar vier Niemann-Innovationspreise vergeben, weil die hochkarätigen Bewerber so dicht beieinander lagen. Dies wurde möglich weil die Sutor Bank das zusätzliche Preisgeld spendete. "Wir wollen wissbegierige Menschen fördern", sagte Thomas Meier, geschäftsführender Gesellschafter der Sutor Bank.
Die Niemann-Innovationspreise gingen an:
Dr. Dorothee Atzler (1. Preis, 1500 Euro, AK R. Böger /H. J. Duchstein) für ihre Dissertation "Endogene NO-Synthase-Modulatoren: Analytik, biochemische Charakterisierung und (patho-)physiologische Bedeutung". Ihr ist es gelungen, mithilfe einer breit angelegten Methodik die Bedeutung von Homoarginin beim Schlaganfall aufzuzeigen.
Dr. Olga Petina (2. Preis, 1000 Euro, AK D. Geffken) für ihre Dissertation "Synthese neuer bioaktiver Heterocyclen aus Arylpropionsäurederivaten". Sie beschrieb neuartige komplexe Moleküle, von denen einige bereits zum Patent angemeldet sind.
Dr. Birte Arntjen (3. Preis, 500 Euro, AK P. Heisig) für ihre Dissertation "Der Einfluss von multiple antibiotic resistance (mar) Mutationen auf die Fitness fluorchinolonresistenter Mutanten von Escherichia coli ". Sie konnte erstmals einen bislang nur vermuteten Zusammenhang zwischen veränderter Expression mar-regulierender Genabschnitte und der bakteriellen Fitness auf molekularer Ebene bestätigen.
Dr. Sebastian Kruggel (3. Preis, 500 Euro, AK H. J. Duchstein / T. Lemcke) für seine Dissertation "Molecular Modelling Untersuchungen zu strukturellen Voraussetzungen, Struktur-Aktivitäts-Beziehungen und Design von selektiven Inhibitoren der plasmodialen Glykogen Synthase Kinase-3". Er entwickelte und testete vergleichende Homologie-Modelle der GSK3 von Plasmodium falciparum und vom Menschen durch eine Kombination von In-silico- und chemisch-synthetischen Methoden, die nunmehr eine wichtige Grundlage für die Entwicklung selektiver GSK3-Inhibitoren zur Therapie der Malaria darstellen.
Die drei Preisträgerinnen stellten ihre wichtigsten Ergebnisse in Kurzvorträgen vor; für Herrn Kruggel, der aus wichtigem Grund erst später kommen konnte, sprang Dr. Thomas Lemcke ein, der die Arbeit betreut hatte. Allen Vortragenden gelang es hervorragend, komplizierte Sachverhalte in nur 15 Minuten verständlich zu erläutern.
Die Jury, bestehend aus Prof. Dr. P. Heisig (Pharm. Biologie), Prof. Dr. H. J. Duchstein (Pharm. Chemie), JProf. Dr. D. Dartsch (Klinische Pharmazie), Prof. Dr. em. J. B. Mielck (Pharm. Technologie), Prof. Dr. E. Oetjen (Pharmakologie), Dr. M. Habeck (Behörde für Wissenschaft & Forschung), Prof. Dr. H. Juhl (Handelskammer), Apotheker R. Hanpft (Apothekerkammer), und T. Meier sowie D. Schoch (beide: Sutor Bank), war sich einig darüber, dass die Begutachtung dieser herausragenden Arbeiten eine Freude war.
Informative Posterausstellung
In der Pause der Veranstaltung haben die Gäste ausgiebig die Gelegenheit genutzt, sich in einer Ausstellung von 25 Postern mit anwesenden Autoren über die aktuellen Forschungen im Hamburger Institut für Pharmazie zu informieren.
Nach der Verleihung der Staatsexamenszeugnisse und Promotionsurkunden und der Auszeichnung des besten Staatsexamens im Frühjahr 2012 (Maria Doreth) ließen Gastgeber und Gäste den Tag mit Fingerfood, Apothekerreserve und guten Gesprächen ausklingen. Den Sponsoren (apobank, Phoenix, Gehe, Sanacorp, medac und DPhG) sei es gedankt.
Niemann-StiftungJohann Heinrich Niemann (1909 – 1981) leitete viele Jahre die Apotheke am Rathausmarkt in Hamburg. Seine Witwe Ursula Niemann geb. Hörold (1904 – 1983) verfügte testamentarisch die Stiftungsgründung durch den Bankier Werner Sutor. Die Stiftung vergibt seit 2011 den Innovationspreis für Pharmazie – Johann Heinrich Niemann Preis. Info: www.sutorbank.de/stiftungskontor > Stiftungsportrait |
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