... auch DAZ noch

1000 Arzneimittel gegen seltene Leiden

Im Jahr 2000 ist die EU-Verordnung über Arzneimittel für seltene Leiden in Kraft getreten. Ihr Ziel war und ist es, Anreize für die Entwicklung und das Inverkehrbringen von Arzneimitteln gegen seltene Krankheiten zu schaffen. Die Förderung wirkt offenbar. Wie die EU-Kommission mitteilte, wurde vergangene Woche das 1000. Orphan Drug ausgewiesen.

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Nach Angaben der Kommission leiden mehr als 30 Millionen EU-Bürger an einer seltenen Krankheit. Selten bedeutet dabei, dass die Erkrankung nicht mehr als fünf von 10.000 Personen in der EU betrifft. Angesichts dieser geringen Patientenzahlen war die Entwicklung von entsprechenden Arzneimitteln für die Pharmaindustrie früher wenig interessant. Attraktiv wurde sie erst durch die Schaffung starker Anreize. Dank der EU-Verordnung kann beispielsweise für ein Orphan Drug unter bestimmten Umständen nach der Zulassung ein zehnjähriges Marktexklusivitätsrecht gewährt werden.

Heute sind es immerhin schon 1000 Arzneimittel, die auf einer Liste der Europäischen Kommission zur Diagnose, Verhütung und Behandlung für seltene Leiden ausgewiesen sind. Damit sind sie allerdings noch nicht zugelassen – das sind erst rund 70 dieser 1000 Arzneimittel. Sie dienen der Behandlung von 62 seltenen Leiden, so die Kommission. Der für Gesundheit und Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissar John Dalli sprach von einem "großen Erfolg" der EU-Rechtsvorschriften.



DAZ 2012, Nr. 24, S. 116

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