Prisma

Wie Zucker Schmerzen bereitet

Heidelberger Wissenschaftler haben einen Erklärungsansatz dafür gefunden, warum Diabetiker häufig unter chronischen Schmerzen, insbesondere in Waden und Füßen, leiden.

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Diabetes ist mit einer Reihe von Begleit- und Folgeerkrankungen verbunden. Teilweise lassen sich diese durch den erhöhten Blutzuckerspiegel und die Dauer der Erkrankung erklären. Symptome wie chronische Schmerzen in den Beinen können allerdings bereits in einem früher Krankheitsstadium auftreten, manchmal noch bevor der Diabetes überhaupt diagnostiziert ist und auch eine gute Blutzuckereinstellung ist kein Garant dafür, dass die Schmerzen verschwinden. Warum dies so ist, erklären Heidelberger Forscher nun folgendermaßen: Die Schmerzen werden durch Methylglyoxal ausgelöst. Dabei handelt es sich um ein Stoffwechselprodukt, das beim Abbau von Zucker im Blut entsteht. Es bindet an schmerzleitende Nervenbahnen und erhöht ihre Reizbarkeit. Mit der Erkenntnis eröffnet sich auch ein Behandlungsansatz für die Schmerzen. Im Tierversuch ist es bereits gelungen, Schmerzempfindungen durch Wirkstoffe, die Methylglyoxal abfangen, zu verhindern.


ral


Quelle: Bierhaus, A. et al.: Nature Medicine, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nm.2750



DAZ 2012, Nr. 20, S. 6

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