Prisma

Wird Autismus behandelbar?

Im Mausmodell konnten Autismus-Symptome mit einem in der Forschung befindlichen Wirkstoff gelindert werden. Ob das auch beim Menschen gelingt, ist noch offen.

Beim Fragilen-X-Syndrom handelt es sich um eine genetische Erkrankung, bei der etwa 30 Prozent der Kinder einen Autismus zeigen. Die Firma Pfizer führt aktuell klinische Studien mit dem Wirkstoff GRN-529, einem Antagonist am Glutamatrezeptor Subtyp 5, an FXS-Patienten durch. Forscher um Jacqueline Crawley nahmen dies zum Anlass, den Wirkstoff auch bei anderen nicht-erblichen Formen des Autismus zu testen. Sie verwendeten dafür Mäuse, die keine angeborene Neugier zeigen, andere Artgenossen zu beschnuppern, und die ihr Fell häufiger putzen als gesunde Mäuse. In der Wissenschaft stehen diese beiden Eigenschaften für zwei der drei Kernsymptome bei Autismus. Das menschliche zusätzliche Kernsymptom der gestörten Kommunikationsfähigkeit bleibt bei den Nagern unbeachtet. In den durchgeführten Versuchen verbesserten sich die beiden Symptome und verschwanden nach einiger Zeit ganz unter GRN-529-Gabe.


sk/ral


Quelle: Crawley, J.N. et al.: Sci. Transl.Med. 2012; 4: 131rar51



DAZ 2012, Nr. 19, S. 6

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