Prisma

Antidepressivum macht Leukämietherapie effektiver

Ein auf einer Vitamin-A-Säure basierender Wirkstoff wird derzeit bereits bei einer seltenen Form der akuten myeloischen Leukämie (AML) eingesetzt. Die Effektivität der Behandlung lässt sich offenbar durch gleichzeitige Gabe eines Antidepressivums deutlich steigern.

All-trans-Retinoinsäure (ATRA) kann eine seltene Form der akuten myeloischen Leukämie in eine besser behandelbare Erkrankungsform überführen. Bei anderen Leukämievarianten ist die ATRA-Therapie bislang allerdings wirkungslos. Nun konnte ein internationales Forscherteam zeigen, dass die gleichzeitige Behandlung mit dem Antidepressivum Tranylcypromin (TCP) den differenzierenden Effekt von ATRA deutlich verbessert. Auch öffnet die Kombination möglicherweise die Türe, um andere Leukämieformen zu behandeln. Denn es zeigte sich, dass die Wirkungslosigkeit von ATRA auf einem molekularen Block beruhte, der durch Tranylcypromin überwunden werden kann. Die Kombination soll nun in einer klinischen Studie getestet werden.


ral


Quelle: Schenk, T. et al. Nature Med., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nm.2661



DAZ 2012, Nr. 12, S. 6

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