Gesundheitspolitik

Wolf-Appell zur Geschlossenheit

Wolf verkündet Abschied – Schmidt kandidiert als ABDA-Präsident – Protestler geben nicht auf

München (lk). Stabwechsel, Proteste, Dialogversuche – auf dem diesjährigen Deutschen Apothekertag in München tastet sich die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) an ihre eigene Zukunft heran. Nach seinem angekündigten Rückzug rief der scheidende ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf die Apothekerschaft zur Geschlossenheit auf. Sachsens Kammerpräsident Friedemann Schmidt präsentierte sich als Nachfolger für die ABDA-Präsidentschaft. Die mit der ABDA-Arbeit unzufriedenen "Protestapotheker" nutzten die Dialogveranstaltung, aber auch den DAT, um auf ihre andere Sichtweise aufmerksam zu machen.

In seiner Abschiedsrede appellierte ABDA-Präsident Wolf an die Geschlossenheit: "Nur geschlossen werden wir gehört." Wolf kritisierte die teilweise unsachliche Auseinandersetzung der letzten Wochen und distanzierte sich von überzogenen Protestmaßnahmen. Wolf wie auch ABDA-Hauptgeschäftsführer Sebastian Schmitz lehnten Änderungen an den ABDA-Strukturen ab. Schmitz: "Eine demokratischere Struktur als die, die die ABDA hat, kann ich mir nicht vorstellen."

Der mit Spannung erwartete Auftritt von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) verlief weitgehend harmonisch, wurde nur von wenigen Unmutskundgebungen begleitet. Bahr rechtfertigte die Honorarerhöhung um 25 Cent und legte ein Bekenntnis zur inhabergeführten Apotheke ab. Er appellierte mit Blick auf den Konflikt um den Kassenabschlag an die gesetzlichen Krankenkassen, Schiedssprüche zu akzeptieren. (Siehe Beitrag Seite 6)

Mit der im DAZ.online-Interview getätigten Ankündigung: "Ja, ich werde kandidieren", bekannte sich Friedemann Schmidt erstmals in einem öffentlichen Statement zu seiner Kandidatur für das ABDA-Präsidentenamt. Das sei Teil seines neuen Stils in der Verbandsführung. Zuvor war Heinz-Günter Wolf vom DAT mit stehenden Ovationen gewürdigt worden. Es sei ja kein wirkliches Geheimnis, dass er kandidiere, so Friedemann Schmidt. er habe seit eineinhalb Jahren gesagt, dass er sich "für eine Kandidatur bereit halte, wenn sich alles fügt". Jetzt sei es so weit. (Siehe Interview Seite 2).



AZ 2012, Nr. 42, S. 1

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