Gesundheitspolitik

Sanofi startet mit erstem DataMatrix-Code

securPharm-Pilotprojekt will im Januar 2013 an den Start gehen

Berlin (ks). Arzneimittelfälschungen in der legalen Lieferkette sollen keine Chance haben: Sanofi-Aventis hat als erstes Pharmaunternehmen Packungen einer Arzneimittelcharge mit einem DataMatrix-Code bedruckt. Dieser Sicherheitscode soll jede Packung unverwechselbar machen. Ab Januar 2013 soll er in einem bundesweiten Pilotversuch als Fälschungssicherheitsmerkmal getestet werden. Dazu bedarf es noch einiger teilnehmender Apotheken.

Der Code wird unter anderem eine Packungs-individuelle Seriennummer enthalten, die auch in einer Datenbank gespeichert wird. Damit werde jede Packung zu einem Unikat, vermeldete am 30. August die Verbände-Initiative securPharm. Die ersten Codes seien schon jetzt in einer geschützten Datenbank gespeichert. Die DataMatrix-Code sind beispielsweise auch bei Bahntickets gängig.

Hinter securPharm stecken neben den Herstellerverbänden BAH, BPI und vfa auch die ABDA und der Großhandelsverband Phagro. Sie haben sich vorgenommen, Vorreiter zu sein, wenn es um die künftig EU-weit geforderten Sicherheitsmerkmale für Arzneimittel geht.

"Meilenstein auf dem Weg zu mehr Sicherheit"

"Mit der nun erfolgten Umstellung bei einem Unternehmen haben wir zeitgerecht einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu noch mehr Sicherheit im Arzneimittelvertrieb geschafft", erklärte Reinhard Hoferichter, Sprecher des Vorstands von securPharm. Er kündigte an, dass bald weitere Unternehmen, die ab Januar am Pilotversuch teilnehmen, ihre Packungen umstellen werden.

Sanofi macht den Anfang, etwa 20 weitere Unternehmen sollen mit ausgewählten Arzneimitteln am Pilotversuch 2013 teilnehmen. Außerdem braucht man noch Apotheken mit im Boot. Sie werden mit DataMatrix-Scannern ausgestattet, mit denen sie jedes gekennzeichnete Präparat scannen, ehe sie es an einen Patienten aushändigen. Damit lösen sie eine geschützte Abfrage im Datenbank-System aus. Ist die Seriennummer ordnungsgemäß, wird das vom System bestätigt und die Nummer in der Datenbank als "abgegeben" vermerkt. Eine unbekannte oder eine bereits zuvor von einer Apotheke abgegebene Packungsnummer löst hingegen einen Alarm aus: Der Patient erhält dann eine andere, korrekte Packung; und dem Fälschungsverdacht wird nachgegangen.

ABDA will für Apotheken-Beteiligung sorgen

Die ABDA hat sich verpflichtet, bis Anfang 2013 Apotheken, die an dem Pilotprojekt teilnehmen, beizubringen. Wie viele dies sein sollen, ist unklar. Auf konkrete Zahlen will man sich derzeit nicht festlegen. Bei den Herstellern ist das Interesse an der Teilnahme an dem recht kostspieligen Pilotprojekt jedenfalls begrenzt. Der Branchenverband ProGenerika ist bereits vor einiger Zeit aus der securPharm ausgestiegen.



AZ 2012, Nr. 36, S. 2

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