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- DAZ 7/2011
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Ernährung aktuell
Bei ADHS die Ernährung umstellen?
Bei der sogenannten Oligoantigen-Diät sollen mögliche allergieauslösende Stoffe in der Nahrung vermieden werden. Verzichtet wird im Rahmen dieser Diät daher unter anderem auf Eier, Milch, Erdnüsse, Fisch, Weizen, Farb- und Konservierungsstoffe. Die Oligoantigen-Diät wird teilweise bereits bei Kindern mit ADHS eingesetzt. In der nun veröffentlichten Studie sollte daher der Nutzen dieser Maßnahme näher untersucht werden. Im Rahmen der am ADHS-Forschungszentrum in Eindhoven durchgeführten Studie wurden 100 Kinder mit der Diagnose ADHS in zwei Gruppen eingeteilt. Mögliche Nahrungsmittelallergien wurden zuvor nicht untersucht. Die Kinder der Kontrollgruppe erhielten keine Ernährungsvorschriften, die Kinder der Interventionsgruppe erhielten zunächst über einen Zeitraum von fünf Wochen eine Restriktionsdiät bestehend aus wenigen "oligoantigenen" Lebensmitteln (Reis, Fleisch, Gemüse, Birnen, Wasser). Von den 41 Kindern dieser Gruppe sprachen 17 auf diese erste Diätphase nicht an. Bei ihnen wurden daher weitere Lebensmittel aus der Diät eliminiert. Zu Studienende hatten 32 von 41 auf die Diät angesprochen. Allerdings waren sie nicht symptomfrei, sondern wiesen nur eine Besserung auf der ADHS Rating Scale auf, die von Eltern und Lehrern bewertet wurde. Der Unterschied zur Kontrollgruppe betrug knapp 24 Punkte (von 54 möglichen) in der Bewertung der Eltern und rund 15 Punkte in der Bewertung der Lehrer. Inwieweit dieses Ergebnis belastbar ist, ist fraglich: Da sowohl Eltern als auch Lehrer wussten, wie die Kinder sich ernährten, schließen die Studienautoren einen gewissen Placeboeffekt nicht aus. Insgesamt ist die Frage, ob sich ADHS durch eine allergenarme Diät bessern lässt, somit nach wie vor offen. Eltern, die die Ernährung ihrer Kinder entsprechend umstellen wollen, müssen laut den Studienautoren vorsichtig austesten, welche Lebensmittel das Kind toleriert und welche nicht. Da das mit der Oligoantigen-Diät verbundene Weglassen einer Vielzahl von Lebensmitteln zudem das Risiko eines Nährstoffmangels birgt, sollte die Umstellung nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
ral
Quelle: Pelsser, L. et al.: Lancet 2011; 377: 446 – 448
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